Going to San Francisco » Gastbeiträge Kathrin’s, Thomas’ und Jake's SF-Blog Mon, 13 Jan 2014 08:58:00 +0000 en-EN hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 Wohnungsbesichtigung /2013/03/wohnungsbesichtigung/ /2013/03/wohnungsbesichtigung/#comments Fri, 29 Mar 2013 00:25:03 +0000 /?p=5806 walk-in

Kathrin hat es schon in einem Kommentar zum letzten Beitrag erwähnt, aber ich denke das ist schon einen eigenen kleinen Eintrag hier wert: Unsere Freundin Ana hat viele, viele, viele tolle Bilder von unserer Wohnung gemacht (inklusive Kathrin und Jake) und alle in einer “Wohnungstour” auf ihrem Blog veröffentlich. Ich find’s echt total gelungen, also bitte mal alle kurz bei Fluxi On Tour reinschauen!!!

]]>
/2013/03/wohnungsbesichtigung/feed/ 1
Besuch bei ThomKat /2009/09/besuch-bei-thomkat/ /2009/09/besuch-bei-thomkat/#comments Tue, 15 Sep 2009 04:17:02 +0000 /?p=2866 San Francisco von obenVor einigen Tag war es uns eine besondere Freude unseren Trauzeugen Nils und seine bessere Hälfte Sidonie in unserer bescheidenen Hütte willkommen zu heißen. Daher mache ich jetzt ohne große Umschweife Platy für die Beiden – denn wie es inzwischen Tradition ist, haben die Beiden einen Blogbeitrag abliefern müssen =) ..

Mitte August haben wir unsere Westküsten-Tour in Las Vegas gestartet und waren unter anderem am Grand Canyon, im Joshua Tree National Park, in San Diego, Los Angeles, Santa Barbara, San Simeon, Monterey und Carmel. Einige Tankfüllungen später waren wir dann schon in San Francisco. Wir haben nicht erwartet, dass es wirklich so viel kälter wird, wenn wir die Küste hoch fahren, obwohl Kathrin uns schon vorgewarnt hatte

· · ·

Als wir am Donnerstag Nachmittag unser Auto vor der Page Street 1315 parkten kam Kathrin gerade nach Hause – was für ein Zufall. Irgendwie war es ein komisches Gefühl, sie am anderen Ende der Welt einfach so auf der Straße wieder zu treffen. Nachdem wir unser Zeug in die Wohnung gebracht hatten, sind wir erst einmal zu dritt ein Stückchen durch’s Haight-Ashbury gelaufen. Später wurde beim „Stamm-Thailänder” etwas zu essen bestellt (getreu dem Motto: „Keine Experimente beim Essen“). Hier stieß dann auch Thomas zu uns; 10 Monate nicht gesehen und trotzdem wiedererkannt!

Anstatt in der doch ordentlich nach Fett stinkenden Thailänder-Schmiede zu bleiben haben wir das Essen dann in der Jansen’schen Behausung eingenommen; das sind wirklich mal sehr schöne vier Wände! Bei Essen und Wein wurden dann erst mal die vergangenen 10 Monate aufgearbeitet.

· · ·

Twin Peaks

Am nächsten Morgen standen dann die obligatorischen SF-Sightseeing-Punkte auf dem Programm. Twin-Peaks bietet einen wirklich tollen Blick auf die Stadt, die von dort oben dann doch überraschend überschaubar wirkt. Das Wetter war definitiv auf unserer Seite – Sonnenschein bis zum Horizont und eine entsprechend gute Sicht. Über die Lombard-Street (steilste Straße der Stadt) führte unser Weg weiter zu den Crissy Fields am Fuße der Golden Gate Bridge. Dass wir die rote Brücke unzureichend fotografiert haben, kann uns eigentlich keiner mehr vorwerfen. Wirklich ein beeindruckendes Teil, auch wenn es merklich schwankt. Den Abend verbrachten wir mit leckeren Spaghetti, vom Hausherren höchst persönlich zubereitet.

Golden Gate Bridge im Nebel

· · ·

An Tag 3 haben wir zunächst zu zweit die Innenstadt erkundet. Transportmittel war diesmal der Bus. Wann man jetzt genau bezahlen muss, wissen wir immer noch nicht. Einmal wurden wir vom Fahrer direkt durchgewunken, ein anderes Mal musste nur die Hälfte bezahlt werden, weil der Automat die Scheinchen nicht richtig eingezogen hat. Das mitgehörte Gespräch zwischen zwei (sich offenbar fremden Menschen) über ihren nächtlichen Drogenkonsum war auch ganz lustig. Solche kulturellen Feinheiten muss man sich als Tourist im Ausland ja immer erst mühsam aneignen.

Der Union-Square und die umliegenden Straßen bieten nette Einkaufsmöglichkeiten. Hoch über den Dächern des Union-Square gibt’s eine Cheesecake-Factory. Hier gibt es aber nicht nur Käsekuchen in ‘zig Variationen, sondern auch eine sehr einladende herzhafte Karte. Auf der Terrasse hatten wir schöne Eindrücke aus der Vogelperspektive sowie Sonneneinstrahlung auf Wüstenniveau. Der Verdauungsspaziergang – natürlich mit Blick auf die Golden Gate – führte uns an steile Felsklippen mit tollen Eindrücken der gesamten Bay. Vor dem Tode warnende Hinweisschilder wurden dabei mal schön ignoriert.

Betreten verboten

· · ·

An Tag 4 haben unsere Fremdenführer einen Trip ins Sonoma Valley vorbereitet. Nach kleiner Rotweinprobe im „Gun Lock Bun Shoe“ (das ist die amerikanische Lautschriftvariante, eigentlich heißt der Laden „Gundlach Bundschu“ und hat deutsche Wurzeln) haben wir unter Olivenbäumen mit Käse und Brot überprüft, ob auch der Weißwein genießbar ist. Glücklicherweise hatte Thomas sich schon vorher als Fahrer angeboten und die sichere Überfahrt zum Stinson Beach verantwortet.

· · ·

Alcatraz

Den halben Tag 5 haben wir dann im Knast verbracht. Alcatraz ist wirklich sehr beeindruckend. Besonders die Audio-Tour vermittelt eindrucksvoll, wie der Alltag in einem der sichersten Gefängnisse der Welt wohl ausgesehen hat. Nachdem wir wieder frei waren, haben Kathrin und Thomas uns am Pier abgeholt und uns in die Chestnut Street geführt. Wieder mal eine besonders schöne Ecke von San Francisco! Unseren letzten gemeinsamen Abend haben wir dann noch gemütlich in der Casa Jansen verbracht. Wir mussten ja schließlich am Dienstag Morgen früh in Richtung Las Vegas aufbrechen und die bis dato verprassten Moneten wieder reinholen.

Las Vegas

· · ·

Liebe Kathrin, lieber Thomas, wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei Euch für die schöne Zeit bedanken! Wir haben uns bei Euch einfach wohl gefühlt. Besonders schön, dass wir fast die ganze Zeit zu viert verbringen konnten. Ihr seid es also selber Schuld, dass wir Euch nochmal besuchen werden.

]]>
/2009/09/besuch-bei-thomkat/feed/ 7
San Francisco – You’ve got me /2009/07/san-francisco-youve-got-me/ /2009/07/san-francisco-youve-got-me/#comments Tue, 07 Jul 2009 21:54:18 +0000 /?p=2740

Wegen technischer Schwierigkeiten kommt Anita’s Bericht leider mit etwas Verspätung – er ist aber umso lesenswerter! Vielen Dank für diesen schönen Bericht, Anita!

“Nun ist die tolle Reise, auf die ich so lange mit Spannung gewartet hatte, schon eine ganze Weile wieder Vergangenheit. Der guten Tradition folgend möchte ich nun aber endlich auch einen kleinen Bericht schreiben, was von der Erinnerung her kein Problem ist, denn vor meinem „geistigen Auge“ ist die schöne Zeit in San Francisco noch sehr lebendig. Die Schwierigkeit ist natürlich inzwischen, etwas Neues zu erzählen, was noch keiner der Besucher bisher im Blog erwähnt hat. Dank der famosen Betreuung von Kathrin und Thomas habe ich das ganze Besucherprogramm, alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und markanten Aussichtspunkte, die an dieser Stelle schon anderweitig und ausführlich beschrieben wurden, kennen gelernt, und ich muss schon sagen, ich war rundweg begeistert!!! Es ist nicht so, als wäre ich niemals aus unserem beschaulichen Bad Sassendorf heraus gekommen, ich habe schon einige schöne „Eckchen“ gesehen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der nicht von dieser Stadt, ihrer Atmosphäre, ihrer Lage, der grandiosen Landschaft drum herum und den einzigartigen Ausblicken beeindruckt wäre. Thomas hat mich in den zwei Wochen mehrmals gefragt, was mir denn nun am besten gefallen hat, aber ich wusste es nicht zu sagen. Wie auch? Es hat viele unvergessliche Eindrücke gegeben, und alle waren auf ihre Weise einmalig.

Als ich nach 14-stündigem Flug (furchtbar eng in diesen Flugzeugen!) in San Francisco ankam, wurde ich ganz liebevoll empfangen. Immerhin – man hatte sich ja über ein halbes Jahr nicht gesehen, das war schon etwas Besonderes… Für ein paar Stunden fühlte ich mich noch fit, so stand als erstes die Wohnungsbesichtigung an. Die Zwei haben es gut getroffen, ich kann die Casa Jansen als Domizil uneingeschränkt empfehlen! Allerdings wäre es für mich persönlich als Bewohnerin einer Parterrewohnung im Flachland auch nicht schlimm gewesen, wenn weniger als 47 Stufen zu dieser zugegebenermaßen sehr schönen Wohnung führen würden. Bei meiner Ankunft fanden wir einen Parkplatz direkt vor der Haustür, und ich hatte ja auch lange genug gesessen, da konnte ich die Treppe gerade noch bewältigen. Aber wenn man erst in den (steilen) Straßen von San Francisco unterwegs war und am Ende abgekämpft noch den ‚Aufstieg’ bis zum rettenden Sofa hinter sich bringen muss… jedenfalls beneide ich die Beiden nicht, wenn sie beispielsweise ihren Wocheneinkauf diese Stufen hoch frachten müssen. Wir haben dann an diesem ersten Nachmittag noch eine kleine Rundfahrt durch die Stadt gemacht, die Golden Gate Bridge begrüßt und in einem netten Lokal in der Chestnut Street im Stadtteil Marina einen leckeren Salat gegessen, und damit war der erste Tag (für mich) auch schon herum.

Am Freitag hat mich Kathrin in das Bus- und Verkehrswesen in San Francisco eingeführt.

Bis zum Union Square ist sie noch mitgefahren, dann hat sie mich in ein Cable Car gesetzt bzw. gestellt und mich, ausgerüstet mit Plan und Handy-Nummer für den Notfall, meinem Schicksal überlassen. Für jemanden mit einem so schlechten Orientierungssinn habe ich mich erstaunlich gut geschlagen. Ich habe Fisherman’s Wharf kennen gelernt und den Pier 39 mit der Seelöwen-Kolonie, bin den ganzen Embarcadero entlang gelaufen und dann an der Market Street tatsächlich wieder in den richtigen Bus gestiegen. „Zu Hause“ angekommen stellte ich fest, dass ich mir einen Sonnenbrand geholt hatte, aber das nur nebenbei. Ich greife hier mal etwas vor. Im Lauf meines Aufenthaltes habe ich mir dieses ausgezeichnete Busnetz täglich ein Stück mehr erobert und hatte auch immer mein Ohr ganz nah am (einfachen) Volk. Und ich muss hier wirklich eine Lanze brechen für diese freundlichen Menschen! Thomas schrieb ja auch schon einmal im Blog (als Resumée der ersten sechs Monate) dass die Amerikaner ausgesprochen freundlich sind. Ich meine jetzt nicht zu uns als Touristen oder Ausländern, sondern auch untereinander. In der ganzen Zeit habe ich nirgendwo unterwegs Streit oder Handgreiflichkeiten oder Pöbeleien erlebt. Schräge Vögel schon, herunter Gekommene, Schrille, seltsame Gestalten, ‚Penner’, aber alle von ausgesuchter Freundlichkeit, und deshalb machen sie einem auch keine Angst. Sagenhaft! Man findet immer jemanden, der einem hilft und Fragen beantwortet, im Bus stehen jüngere Leute ungefragt für Ältere auf. Bettler wünschen einen schönen Tag, auch wenn man nichts gegeben hat. Und dieser durchgängig freundliche Umgangston macht einen großen Teil der Atmosphäre der Stadt aus. Ein himmelweiter Unterschied zu hier, wo sich schon gleich am Bahnhof wieder die Leute anschreien. Irgendwie unflätig.

Am Samstag gab’s Einkaufen bei Safeway, Besuch der Twin Peaks mit Gucken, Staunen, Überblick verschaffen, Fahrt über die Golden Gate Bridge zum Vista Point mit Gucken und Staunen und Gucken und Staunen, und ein Aufenthalt am Strand. Am Sonntag, nach dem Lauf Bay to Breakers ging es nach Palo Alto mit Besuch des Universitätsgeländes und Stippvisite in Thomas’ Büro. An dem ganzen Wochenende und insbesondere in Palo Alto war eine absolute Affenhitze, wohingegen der Rest der Zeit eher windig-frisch, aber trocken war. Die Straßen und Autobahnen in Kalifornien haben mir gut gefallen, ich fand auch das Fahren also solches nicht übermäßig schnell oder hektisch oder chaotisch oder nervig, aber ich glaube, Thomas ist da etwas anderer Meinung. Sehr angenehm fand ich auch die Landschaft und das Wohnumfeld in den kleineren Orten, durch die wir gekommen sind.

In den nächsten Tagen habe ich die nähere und weitere Nachbarschaft in San Francisco zu Fuß und Bus erkundet und viele schöne Häuser fotografiert. Der Baustil ist außergewöhnlich hübsch! Aufgefallen ist mir die Sauberkeit; die Stadt hat kaum verkommene Ecken, zumindest nicht nördlich der Market Street, und es fahren so gut wie keine Lastwagen. Es herrscht eine heitere und gelassene Atmosphäre. Ich war am Alamo Square und in Chinatown, im Golden Gate Park und in der Academy of Sciences, habe schöne Küstenabschnitte gesehen und habe immer wieder festgestellt, dass nicht drei oder vier Straßen in San Francisco steil sind, sondern fast alle, und man deshalb immer entweder rauf oder runter steigt, es sei denn, man geht mal ein kurzes Stück parallel zum Hang. An einem Abend hatte uns Kathrin zu einer German Reception mit dem deutschen Konsul eingeladen (wo Kathrin vor vielen Leuten eine Rede – in english – gehalten hat, prima!), und wo ansonsten Deutsch gesprochen wurde und es Rotkohl, Kartoffelsalat und dunkles Brot gab.

Dass ich an Thomas’ Geburtstag dabei sein konnte, war ja nun besonders schön! An dem Tag haben wir einen Ausflug zum Lake Tahoe gemacht, den ich dann übrigens auf der Rückreise im Flieger noch einmal genau überflogen habe! Absolut riesig, mit einem rundum alpinen Panorama. Versteht sich von selbst, dass wir nach Faulenzen am weitläufigen Sandstrand anschließend noch in einem edlen Restaurant direkt am Wasser auch exzellent gespeist haben. Überhaupt fand ich die‚kalifornische Küche’ mit all den internationalen Einflüssen sehr gut. Man isst häufig auswärts, die Restaurants sind meist – gelinde ausgedrückt – gut gefüllt. Ich habe mich auch sehr gefreut, dass Thomas sich einige Tage frei genommen hat, und dass ich auch seine Geburtstagsfete miterleben konnte. Soviel gemeinsame Zeit auf einmal haben wir schon ewig lang nicht mehr miteinander verbracht! Einen weiteren tollen Ausflug haben wir ins Sonoma Valley bis nach Healdsburg gemacht und auf der Rückfahrt (mit großem Umweg durch eine liebliche Hügellandschaft, den ich sehr genossen habe, wegen langer dringender Suche nach einer Tankstelle!) über die Muir Woods und Muir Beach mit dem fantastischen „Overlook“. Diesen Hit hatten sich Kathrin und Thomas wohlweislich bis zuletzt aufbewahrt, als krönenden Abschluss. Der Ausblick raubt einem schier den Atem… Ich bin sicher, sie wollten mich echt fertig machen! (Danke, ihr Lieben)

An meinem letzten Tag habe ich mich gegen Alcatraz entschieden und bin mit dem Bus (Nr. 10 oben ab Golden Gate Bridge; glaube niemandem, der dir etwas anderes erzählt!) nach Sausalito gefahren. Der Ort als solches bietet außer zahlreichen Kunstgeschäften und Galerien nicht wirklich enorm viel, hat aber ein ganz südländisches Flair und hat einen riesigen Yachthafen. Die beiden Attraktionen, ein Modell der Bay mit Strömungssimulationen, und die Hausbootkolonie, habe ich leider gar nicht gesehen. Man kann aber endlos lang (und flach!) an der Uferpromenade entlang laufen und das Tolle ist: man hat die ganze Zeit einen umwerfenden Blick auf die Skyline von San Francisco. Man kann sich auch einfach nur hinsetzen und die Stimmung auf sich wirken lassen. Zurück ging’s dann mit der Fähre. In der Bay weht oft ein ordentlicher Wind, ideal zum Segeln, wie wir ja inzwischen wissen!

Bleibt nur noch, noch einmal Dank zu sagen für die wunderbare Zeit und auf das nächste Mal zu hoffen! Tatsächlich sind ja einige Attraktionen übrig geblieben, die ich noch besuchen möchte, ich hoffe, es ergibt sich wieder eine Gelegenheit. Bis dahin wünsche ich allen weiteren San-Francisco-Besuchern ebenso viele Highlights und Erlebnisse und eine gute Zeit!”

Der Klassiker Immer wieder schön: Die Twin Peaks Frühstück auf dem Weg zum Lake Tahoe Lake Tahoe - Emerald Bay Lake Tahoe - links Kalifornien, rechts Nevada Alle zusammen am Lake Tahoe Leckeres Dinner bevor es wieder nach SF ging 161496923_f123b218f2_m

]]> /2009/07/san-francisco-youve-got-me/feed/ 3 San Francisco High Fidelity /2009/05/san-franciscos-high-fidelity/ /2009/05/san-franciscos-high-fidelity/#comments Sat, 16 May 2009 01:58:20 +0000 /?p=2550 Heute hab ich Alex musikalisch angehauchten Reisebericht bekommen und er hat mich nochmal an all die schönen Momente, Geschichten und Orte erinnert, die wir zusammen erlebt und gesehen haben! Vielen Dank für diesen etwas “anderen” Rückblick!

Nicht allen werden die Namen und Plätze etwas sagen, aber eine “Übersetzung” gibt es nicht. Da müsst ihr schon vorbeikommen und es selbst sehen und erleben! Ab jetzt werden auch wieder Anmeldungen für San Francisco-Reisen angenommen!

Und jetzt viel Spass beim Lesen und Mitsummen…

“Hello, San Francisco”

Ein Wort, das meine Reise nach San Francisco zu Kathrin und Thomas bestens beschreibt: abwechslungsreich.

Sitting on the dock of the bay” und “Streets of San Francisco” hießen mich nicht nur willkommen, sondern blieben auch die ganze Zeit über an meiner Seite.

Nach einer ausgiebigen Erkundungstour am ersten Tag bebte gleich am zweiten Tag die Erde und der Tisch in der Page Street tanzte.

Sonnetanken und dog watching am Washington Square, Kaffee trinken im Cafe Trieste, Yves Saint Laurent in kalifornischen Höhen, Katzen namens Schlitzi, „Down on Mission Street“ und up in Dolores liegt einem die Stadt zu Füßen, die meistbesuchten Orte „La Boulange“ und „Ambiance“, der seltener besuchte Palace of the Legion of Honor die atemberaubende Schnittstelle von Natur und Kunst.

Besonders Kathrin und Thomas hätte ich aber gerne ein Erlebnis mit Seltenheitswert erspart: noch seltener als ein Erdbeben in Kalifornien ist wohl ein Unfall auf der meistfotografiertesten Brücke der Welt. Dennoch überwiegt die Erleichterung darüber, dass wir drei den Rückweg ohne Auto, wenn auch mit Puddingbeinen, auf eigenen Beinen beschreiten können.

Der Song „Got the date on the Golden Gate“ bekam eine unerwartete Lebensnähe und das Wochenende beim zweiten Anlauf einen sonnigen Anstrich.

Kids, that’s how I met Kathrin and Thomas in San Francisco.

Nach Berlin mitgenommen habe ich den „Frisco Blues“,

Aber auch dann fällt mir noch ein Song ein:

„I’ve got a friend in San Francisco

When the whole world

Lets me down

I can always find some comfort

In this breezy little town

On a hill by the bay

Where the sea meets the sky

All my blues melt away

On a San Francisco High.”

Thanks for an awesome time in SF! I knew that this place must be awesome because awesome people live there!

23685569_0a141d91e0_m Kleine Köstlichkeiten in Little Italy The Mission Palace of Legion of Honor Im Yosemite National Park

]]>
/2009/05/san-franciscos-high-fidelity/feed/ 0
Lutz, und wie er die Welt sieht… /2009/04/lutz-und-wie-er-die-welt-sieht/ /2009/04/lutz-und-wie-er-die-welt-sieht/#comments Sun, 05 Apr 2009 03:05:02 +0000 /?p=2379 Lutz ist zu BesuchMit etwas Verspätung gibt es einen Blog-Gastbeitrag, mit dem wir garnicht gerechnet hatten! Und damit geht das Wort auch schon an Lutz: So, nachdem mein Freund und Kollege Timo Maßstäbe in Sachen Blogbeitrag gesetzt hat, hier mal ein kurzer Abriss meines kurzen aber sehr schönen Besuch bei K&T!

Zunächst ein kurzes Dankesgebet an den zuständigen Wettergott für die Bay Area, der es wirklich gut mit mir gemeint hat – ich hatte ein paar echte geile Tage Sonnenschein, wie Ihr den Photos sicher auch entnehmen könnt. Aber alles der Reihe nach: Nach meinem kurzen beruflichen Aufenthalt in Vancouver (Photo #1) machte ich mich also auf nach SF um mal zu gucken was die zwei das so treiben…

Vancouver

Zunächst wurde ich vom Empfangskomittee freundlichst empfangen und bekam erstemal einen beeindruckenden Blick geboten, was schon mal richtig Lust auf die Stadt gemacht hat, da man von da aus wirklich alles sehen kann und schon erkennt → Geile Stadt!

Natürlich mussten wir dann mal das Wahrzeichen besuchen, was in der Abendstimmung auch noch mal was besonderes war!

Da ist sie..

Nach einem exzellentem Mal beim Mexikaner, war dann aber auch schon Feierabend, denn für den nächsten Tag hatten wir uns eine intensive Verkostung des Weinangebots des nahe gelegenen, als Geheimtip beschriebenes, Sonoma Valley vorgenommen.

Kathrin & Wein

Auch hierfür ließ sich die Sonne nicht lumpen und wir hatten nach einigen Orientierungsschwierigkeiten und kurzen Nahrungsengpässen eine wirkliche gute Zeit (ne Tommi!!), apropos Essen, man sollte von dem Gedanken Abstand gewinnen die Amis fräßen nur Burger und widerliches Zeug – mit nichten. Der von uns besuchte mediteran-strukturierte Picknick Markt ließ wirklich keine Wünsche offen und zauberte uns allen ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht… Nach einer wie ich fand wunderschönen Fahrt durch das Hinterland haben wir uns dann entlang der Küste wieder Richtung Süden aufgemacht, was auch ein paar bleibende Eindrücke hinterlassen hat…

Dat Meer

Am nächsten Tag, Tommi mußte endlich wieder arbeiten, war Kathrin dann so freundlich mich ein bisschen durch die Stadt zu begleiten wo wir dann auch einige Verwandte und Bekannte trafen (Photo #5). Nach einem intensiven Marsch entlang der bekannten Sehenswürdigkeiten haben wir das ganze dann noch mit ner schönen Runde Shopping abgerundet.

Abhängen!

Anschließend trafen wir dann zuhause den Herrn und Meister nach einem langen und harten Arbeitstag wieder (Release stand vor der Tür..) (Anm. der Red.: steht’s leider immer noch) Für den nächsten Tag hatte ich mir dann allerdings noch etwas gegönnt, was ich dann auch schon früh, nachdem mit Thomas da freundlicherweise abgesetzt hatte, abholte: Eine Karre! Aber nicht irgendeine Karre, naja seht selbst. Typisch Amikarre in dem Fall: von innen total runter und abgerotzt, aber geiler Sound und guter Zug!

Ford Mustang

Jedenfalls hat mich das gute Gefährt dann auch die Küste runter bis Big Sur und wieder zurück gebracht, wo ich Tommi dann erstmal nen kurzen Besuch bei der Arbeit abgestattet hab. Zusammen sind wir dann noch mal durch Stanford gelatscht und haben festgstellt, dass die Amis es teilweise auch echt drauf haben…

The Stanford Square

Tja nach nem weiteren netten Abend bei den Jansens wars dann auch wieder fast soweit, dass ich mich in die 10,5h Ätzschüssel setzten durfte, um dann in FFM festzustellen, wie schön das doch alles war..

Also dann in dem Sinne alles Gute und bis bald!!

Lutz

]]>
/2009/04/lutz-und-wie-er-die-welt-sieht/feed/ 1
Und wieder ein Polizeieinsatz /2009/03/und-wieder-ein-polizeieinsatz/ /2009/03/und-wieder-ein-polizeieinsatz/#comments Sun, 22 Mar 2009 22:57:23 +0000 /?p=2306 Hier ein weiterer Bericht von “Papa Kathrin” aus seinem spannenden Urlaub hier bei uns:

Am Donnerstag fuhren Marianne und ich wieder einmal “downtown”. In Höhe des Finanzviertels verließen wir den Bus und schlenderten Richtung Chinatown. Dort schauten wir einige Straßen und Shops an, die wir bei unserem ersten Besuch ausgelassen hatten.

Nachdem wir einige Einkäufe getätigt bzw. ausgelassen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zur Market Street, um mit dem Bus zu Fisherman`s Wharf zu fahren.

Da wir uns mittlerweile mit den vielen Buslinien besser auskennen, suchten wir uns die Linie F aus, die direkt , ohne umsteigen zu müssen, bis Fisherman`s Wharf fährt. Es klappte fantastisch: Nach einer Minute tauchte der erste Bus auf, es war die Linie F. Wir stiegen in den fast leeren Bus ein, kauften Tickets, setzten uns in die erste Reihe und lobten uns selber, dass wir nun so schnell und direkt zum Ziel kommen würden.

Nach 50 Metern stoppte der Bus an der Kreuzung Market Street/ 5th Ave.  wegen einer roten Ampel. Das kann ja mal vorkommen, es wird ja gleich weiter gehen, dachten wir. Wir beobachteten derweil die Leute, die während unserer Rotphase die Straße überquerten, einige Männer und Frauen  trugen Schilder, auf deren Texte wir zunächst nicht achteten.

Doch was war das? Die Busfahrerin schrie: “Oh Gott! Was soll das?!”  Die Passanten, die die Straße überqueren wollten, gingen nicht weiter, sondern verteilten sich auf der Straße und legten sich bäuchlings oder rücklings auf die Straße. Die Busfahrerin holte nun zwei große Holzkeile hervor und legte sie vor die Räder des Busses. Wie alle Fahrgäste mussten auch wir aussteigen. Nichts ging mehr.

Also wandten wir uns dem Geschehen auf der Kreuzung zu: Um die liegenden Teilnehmer der Demonstration liefen andere mit Schildern, auf denen die sofortige Beendigung des Krieges im Irak und in Afghanistan gefordert wurde. Eine Teilnehmerin erklärte mir, dass die Demonstration aus Anlass des sechsten Jahrestages des Irak-Krieges stattfinde.

Als wir uns weiter umschauten, sahen wir an einer gegenüberliegenden Häuserecke schon zwei oder drei Polizeieinheiten aufmarschieren.

Die erste Einheit schaffte Sperrgitter herbei und verhinderte damit den Zugang von uns Zuschauern zur Straße. Inzwischen brausten immer mehr Polizeiwagen mit diesem durchdringenden Sirenengeheul und Blinklichtern heran. Kurz darauf erschien ein Polizeibeamter mit Megaphon, er forderte die “honorabel citizens” auf, die Straße frei zu machen. Die Damen und Herren auf der Straße rührten sich jedoch nicht.  Sodann zogen zwei weitere Einheiten auf. Ich befürchtete schon, dass nun die Kreuzung mit Gewalt geräumt würde. Aber nein, diese Polizisten bildeten einen Kreis um die liegenden Demonstranten, abwechselnd einer mit dem Gesicht den Liegenden zugewandt und einer abgewandt. Andere postierten sich vor den Zuschauern.

Mittlerweile waren auch etliche Kameramänner eingetroffen. Auch ich war mit meiner Kamera aktiv, wurde jedochvon den Profis und den vielen herumstehenden Polizisten bei  “meiner Arbeit” stark behindert, denn dauernd war einer vor mir im Bild. Jetzt fuhren zwei große Limousinen vor: Wichtig erscheinende Zivilisten stiegen aus. Höhere Polizeiführer oder Politiker?

Mittlerweile war eine Demonstrationsteilnehmerin mit ihrem Schild zu uns hinter die Absperrung gekommen. Ich kam ins Gespräch mit ihr. Sie klärte mich sehr freundlich über den Hintergrund ihrer Bewegung auf, dass einige Teilnehmer direkt oder indirekt von den Folgen des Krieges betroffen seien und dass die auf der Straße liegenden Personen sehr wohl wüssten, welche gerichtlichen Folgen ihre Aktion haben würde, entweder eine Geldstrafe oder im Wiederholungsfalle vielleicht sogar eine Gefängnisstrafe.

Auf der Kreuzung betrat nun ein wichtig aussehender Polizeiführer die Szene, er sprach den ersten liegenden Demonstranten an. Offensichtlich forderte er ihn letztmalig zum Aufstehen auf. Als dieser aber immer noch nicht reagierte, hielt der Polizeiführer zwei Finger hoch und winkte zwei Polizisten mit Helmen und vielen Kabelbindern am Gürtel und am Arm herbei. Wir befürchteten nun solche unwürdigen Szenen, wie sie  in Deutschland bei einigen Demonstrationen vorkommen, wo sich blöde in die Kamera grinsende Menschen von zwei Polizisten wegtragen lassen. Hier verlief die Sache jedoch anders: Die zwei Polizisten postierten sich neben dem Betroffenen und sprachen ihn nochmals an. Als der Demonstrant nun jedoch freiwillig aufstehen wollte, es aber nicht schaffte, halfen sie ihm galant. Ohne jegliche Gewaltanwendung wurde er in eine Nebenstraße geleitet, wo man seine Personalien aufnahm.

Zurück zur Kreuzung: Der Polizeiführer winkte wiederum zwei Polizisten herbei und es folgte die selbe Prozedur wie auch bei all den nächsten Demonstranten. Jedes Mal skandierten die Zuschauer: “Thank you!…Thank you!” Alles fand wie gesagt ohne Gewalt oder Widerstand statt. Ein Rollstuhlfahrer hatte inzwischen freiwillig die Kreuzung verlassen.

Nach und nach leerte sich die Kreuzung. Wir dachten, wir könnten nun in unseren Bus zurück. Aber nein, alle aufgestauten Busse wurden nun leer durchgewunken. Also beschlossen wir, auf den nächsten Bus zu warten. Doch in diesem Moment wurde unsere Hoffnung auf eine problemlose Weiterfahrt zunichte gemacht: Ein sehr gut gekleideter älterer Herr mit Aktentasche und Laptop, der vorher auch schon auf der Straße gelegen hatte, schlich sich erneut auf die Kreuzung und legte sich dort erneut hin. Er nahm sein Handy und telefonierte. Kurz darauf kam,wie abgesprochen, ein Übertragungswagen einer Fernsehgesellschaft.

Die Polizei sah ziemlich ratlos zu. Auch wir waren ebenso ratlos und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Ferry Building, da ein Ende der Blockade nicht abzusehen war. Auf dem Fußweg dorthin schauten wir uns noch einige Male um, aber die Kreuzung blieb immer noch gesperrt.

Dort erreichten wir eine altertümliche Straßenbahn, die zwar völlig überfüllt war, die uns dennoch zu unserem eigentlichen Ziel brachte, Fisherman`s Wharf…

12246301_e88f38ad0d_m Demonstranten verteilen sich auf der Straße Die Polizei rückt an Demonstranten werden eingekreist Polizisten haben die Situation im Griff Personalien werden aufgenommen Kamerateams sind vor Ort ]]>
/2009/03/und-wieder-ein-polizeieinsatz/feed/ 2
Amerika, wir kommen! /2009/03/amerika-wir-kommen/ /2009/03/amerika-wir-kommen/#comments Thu, 19 Mar 2009 18:24:56 +0000 /?p=2247 Seit einer Woche schon machen meine Eltern San Francisco unsicher und fühlen sich hier, glaube ich, pudelwohl. Natürlich haben wir auch sie gebeten ihre Eindrücke in einem Blog-Beitrag zu schildern. Hier nun die Anreise und die ersten Tage in San Francisco:

Am letzten Donnerstag war es endlich so weit. Voller Erwartung, Anspannung, Nervosiät, Skepsis, aber auch in freudiger Erwartung auf das Wiedersehen mit Kathrin und Thomas bestiegen wir Morgens am Flughafen Münster-Osnabrück den Flieger nach Frankfurt. Dort ging es in den United-Airlines-Jumbo nach San Francisco. Angesichts des riesigen Innenraums erstarrten wir schon ein wenig vor lauter Ehrfurcht vor so einer technischen Meisterleistung.

Der mehr als elfstündige Flug von Frankfurt nach San Francisco erwies sich für uns doch als sehr strapaziös, da wir gar nicht schlafen konnten.

An Bord dann eine erste Überrraschung: Obwohl wir bereits zu Hause mit viel Mühe eine elektronische Einreiseerlaubnis über ESTA erhalten hatten, mussten wir dennoch die übliche grüne Karte und zusätzlich eine Zollerklärung ausfüllen.

Dann endlich landeten wir voller Erwartung in San Francisco. Hier befürchteten wir langwierige Formalitäten (nach Aussage von Bekannten). Doch es gab die zweite Überraschung. Es kam alles viel besser: Recht schnell hatten wir unser Gepäck vom Band gefischt. Beim Immigration-Officer kaum Wartezeit, er war sehr freundlich und hilfsbereit beim Korrigieren der grünen Einwanderungskarte. Dann der Erkennungsdienst mit dem Gerät für Fingerabdrücke: 1.vier Finger der rechten Hand, 2.Daumen der rechten Hand, 3.vier Finger der linken Hand, 4.Daumen der linken Hand, 5.Foto der Augen, noch ein paar belanglose Fragen. Dann wünschte er uns einen schönen Aufenthalt und weiter ging`s zum Zoll.

Der Mann am Zoll schaute kurz auf unsere Erklärung und schickte uns nicht zur Kontrolle, sondern gleich zum Ausgang nach San Francisco.

Kaum bogen wir um die Ecke, kam uns schon Kathrin freudestrahlend und winkend entgegen, wir fielen uns nach so langer Zeit wieder in die Arme. Kurz darauf kam auch Thomas mit dem Auto, wir luden das Gepäck ein und fuhren zur Wohnung. Nach dem Abendessen blieb nicht mehr viel Zeit zur Unterhaltung. Es war schon spät und wir gingen zu Bett.

Das Bett und die Matratze müssen ausdrücklich lobend erwähnt werden. Diese Lösung ist mit Sicherheit besser als die ursprünglich geplante Schlafcouch. Trotzdem bereitete das Schlafen in der ersten Nacht wegen der Zeitumstellung noch Schwierigkeiten.

Am nächsten Tag ging`s nach einem ausgiebigen Frühstück “downtown”. Zunächst war Chinatown das Ziel. Durch das Drachentor gelangt man in eine stets überfüllte Touristenmeile mit all ihren Shops und Restaurants, wo auch die Einheimischen einkaufen: Räucherstäbchenhändler, Apotheken mit undefinierbaren Heilmitteln, die zahlreichen markets, vollgestopft mit seltsamen Waren (Hühnerbeine usw.) bis zur Decke und an der Decke.

Anschließend ging es mit einer altertümlichen Bahn “The Embarcadero” entlang, an den vielen Piers vorbei bis zum berühmten Pier 39, wo uns die Seelöwen begrüßten, die auf Holzinseln im Wasser faul in der Sonne dösten; ab und zu jaulte / bellte einer auf.

Zu Fuß schlenderten wir weiter zu “Fisherman`s Wharf” und zum Wendepunkt der Cable Cars, die auf einer kreisförmigen Plattform um ca. 150 Grad mit Muskelkraft gedreht werden und wieder in die entgegengesetzte Richtung starten. Diese Bahn gibt es schon seit 1873, einige Wagen scheinen noch aus dieser Zeit zu stammen. In solch einen nostalgischen Wagen stiegen wir ein. Wir fuhren etwa zwei Steigungen hinauf bis zur Lombard Street, wo wir unsere Fahrt unterbrachen.

Hier geht es zwischen Hyde und Leavenworth Street in neun Haarnadelkurven abwärts. Die Biegungen und die Blumen dazwischen machen sie zu einer der meistfotografierten Straßen Amerikas. Es gibt neben der Straße auch zwei Fußgängerwege, die wir runter geschlendert und wieder rauf “geklettert” sind. Anschließend setzten wir unsere Fahrt mit dem Cable Car fort.

Abends machten Marianne und ich einen Bummel durch die berühmte Haight Street: ein buntes Völkergemisch der Einheimischen, in allen Regenbogenfarben gekleidete Hippies mit Stirnband, schwarz gekleidete Menschen mit unzähligen Piercings und viele Schnorrer. Diese betteln jedoch nicht aggressiv, sondern eher lustig mit Pappschildchen auf den beispielsweise steht: “Spare für einen Van” oder “Was soll ich lügen. Ich habe Durst.” Auffallend auch die vielen Leute, deren Körper mit unzähligen Tattoos übersät ist.

Was uns noch auffällt: Dieser seltsame Geruch, der meist von Gruppen von jungen , aber auch älteren Menschen ausgeht, die locker auf dem Bürgersteig lagern. -  Das ist kein Gestank, der aus den zahlreichen Restaurantküchen oder von den Abwässern oder sonst woher kommt. Diesen süßlichen uns unbekannten und undefinierbaren Geruch können wir zunächst nicht einordnen. Dann dämmert es uns: Das muss Haschisch sein!

Obwohl uns die Haight Street schon reichlich merkwürdig und ein wenig unheimlich (besonders am Abend) erscheint, so ist die Atmosphäre durchaus nicht aggressiv, im Gegenteil die allermeisten Leute sind überaus freundlich und hilfsbereit. Dennoch ist die Stimmung schon ein wenig befremdlich und unsicher, aber nicht bedrohlich.

HALT! HALT!  Wenn ich in diesem Umfange weiter schreibe, ergibt das sicherlich einen weiteren Reiseführer über San Francisco, der jedoch überflüssig  ist, denn es gibt längst viele bessere. Außerdem ist über viele Ziele und Sehenswürdigkeiten auch schon an anderer Stelle im Blog berichtet worden.

Daher möchte ich nur noch über ein herausragendes Erlebnis berichten: Am Sonntag Abend verspürte Marianne Lust auf eine Zigarette und bat mich, sie zu begleiten. Wie erwartet zog es sie wie magisch zur Haight Street. Als wir uns der Kreuzung Haight/Clayton Street näherten, überholte uns ein Polizeiwagen mit diesem durchdringenden Sirenengeheul, wie man es aus amerikanischen Filmen kennt. Das war zunächst noch nichts Ungewöhnliches…

Doch dann sah ich einen jungen Mann die Haight Street herauf hetzen. Im selben Moment schossen aus allen vier Himmelsrichtungen mit quietschenden Reifen etwa neun Polizeiwagen mit diesem wahnsinnigen Sirenengeheul und Blinklichtgewitter auf die Kreuzung zu. Genau wie in diesen amerikanischen Filmen stoppten sie wild durcheinander auf und vor der Kreuzung, jeweils zwei Polizisten sprangen teils mit gezogenen Waffen aus dem Auto, verfolgten den jungen Mann, erreichten ihn sehr schnell und viele warfen sich auf ihn, so dass er gar nicht mehr zu sehen war. Nach und nach lösten sich die meisten Polizisten von ihm, bis nur noch drei oder vier auf ihm knieten, der bäuchlings und mit dem Gesicht im Staub der Straße lag. Man riss ihm die Arme auf den Rücken und legte ihm recht unsanft Handschellen an, zog ihn ruckzuck hoch und beförderte ihn ziemlich brutal in einen Streifenwagen, wobei er noch einige Drohungen gegenüber den Polizisten und uns unbekannten Personen ausstieß.

Was uns sofort auffiel: keine negativen Äußerungen oder Aggressionen von den Umstehenden gegenüber der Polizei. Das wäre z. B. in Berlin-Kreuzberg o. ä. sicher anders ausgegangen.

Als wir nach Hause kamen und die Story erzählten, konnte Thomas seinen Neid nicht verbergen: “Da lebe ich schon so lange in San Francisco, aber das habe ich noch nicht erlebt…”

2180011014_0387056bbf_m Der offizielle China-Town-Eingang Snack-Station Nippes made in China Fisherman's Wharf Fahrt mit dem Cable Car Lombard Street mit Blick auf den Coit Tower Im Hintergrund: Alcatraz Twin Peaks Im Yerba Buena Park Vor dem Museum of Modern Art Wolken ziehen durch die Golden Gate Bridge Sonnenstrahlen genießen ]]>
/2009/03/amerika-wir-kommen/feed/ 1
Timo’s SF Tagebuch – Tag 4 und 5 /2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-4-und-5/ /2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-4-und-5/#comments Thu, 19 Mar 2009 10:00:04 +0000 /?p=2287 Last dayMit einer weiteren Woche Verzögerung findet heute Timo’s San Francisco Tagebuch ein Ende. Inzwischen ist er schon zwei Wochen nicht mehr im Lande, Lutz ist auch schon seit 8 Tagen nicht mehr da, und Kathrin’s Eltern feiern heute ihr Wochenjubiläum – es wird also Zeit ;) .. Also, ohne große Umwege… Los gehts…

Dienstag 3.3.09

Also wenn gestern die große Hollywood-Tour war, dann würde ich das heute eher als B-Movie-Walk bezeichnen.

Ums kurz zu machen: Einmal zum Alamo-Square um mir die so genannten “Painted Ladies“, eine besonders bunte Reihe von Lebkuchen-knusperhäuschen, anzuschauen.

Painted Ladies

Dann mit dem Bus zur Misson Dolores, wohl das älteste und erste Gebäude auf das sich San Francisco begründet. So rührt der Name der Stadt vom Schutzpatron dem heiligen Franz von Assisi (Saint Francis). Ich sag mal so: Wem’s gefällt sich sakral-historische Gebäude anzuschauen und etwas zu Geschichte der Stadt zu erfahren, dem sei dies wärmstens empfohlen.

Nun wird das Wetter wieder extrem museumsträchtig und so verabreden sich Kathrin und ich um das De Young Museum of Contemporary Art zu besuchen. Hier gibt es gerade Sonderausstellungen zu Andy Warhol und Yves Saint Laurant.

Das nächste Wetterfenster zeigt sich jedoch bald und so beschließe ich noch die westliche Pazifikküste zu besuchen. Hier lockt mich vor allem der Blick auf das offene Meer, ein Besuch im Cliff House und vielleicht ein netter Spaziergang zur Golden Gate Bridge von der westlichen Seite zur Brücke.

Kurz nachdem ich im Bus sitze zieht es sich schon wieder zu und der Himmel öffnet seine Pforte.

Irgendwie verpeile ich den Buslinienwechsel, bzw. finde die Anschlussbushaltestelle nicht und gehe daher die letzten zwei Kilometer zum Cliff House unter extremem Wetterbedingungen direkt an der Küste entlang. Hier kommt der Regen nicht nur von oben, sondern auch von der Seite und ich glaube auch manchmal von unten. Meinen Schirm klappt es einige Male komplett auch links und der erste Speichenbruch lässt nicht lange auf sich warten. Der neue 5 Dollar-Schirm ist direkt schon wieder Schrott. Aus Einzelhändlersicht sicherlich ein optimal kurzer Gebrauchszyklus.

Im Cliff House trinke ich mir das Wetter mit einem Glas Merlot schön und nach kurzer Zeit schaut wieder die Sonne raus. Krass wie schnell das geht.

Cliff House

Also wieder los, weiter an der Küste entlang Richtung Golden Gate Bridge. Aber genau so schnell wie das gute Wetter gekommen ist, ist es auch schon wieder weg. Und so stiefel ich etwas frustriert zur nächsten Bushaltestelle am Cliff House zurück und verwerfe meine restlichen Westküstenwandervorhaben kurzerhand, weil ich mich einfach nur nach einem warmen Platz zum abhängen sehne.

So fahre ich kurzerhand wieder in die Page Street, wärme mich bei einer liebevoll von Kathrin zubereiteten Tasse Tee.

Der Rest des Abends ist mit Essengehen in der Haight-Street und Filmchengucken auf dem Sofa auch eher beschaulich gemütlich und ich freue mich aufs weiche und warme Gästebett.

Mittwoch 5.3.09

Heute nun die letzten Stunden in der Stadt. Thomas muss ich schon am Morgen vor seiner Arbeit Lebewohl sagen. Dann ohne großen Plan direkt mit dem Bus nach Downtown, einfach ein bisschen shoppen.

Zum Wetter heute nur so viel: Nach kurzen Schauern am Morgen konnte ich meinen lädierten Regenschirm dem Mülleimer übergeben.

Muss mich bei Macy’s entschuldigen: Die haben einen Extra Macy’s Men Store. Trotzdem nichts gefunden oder einfach keine rechte Lust zum Einkaufen.

Bei dem schönen Wetter gehe ich noch einmal ein paar Straßen vom Union Square zum Coit Tower Richtung Lombart Street und entschließe mich dazu noch einmal einen Versuch des Verstoßes Richtung Westküste zu wagen. Diesmal aber mit dem Bus. Der Weg bis zum Presidio Park ist schnell erledigt, nun hapert es allerdings daran eine Haltestelle für die Buslinie 29 zu finden, was viel Lauferei bedeutet. Ca. 30 Meter vor einer Haltestelle bemerke ich den entsprechenden Bus hinter mir, welcher trotz meines einsetzenden Sprints mit winkendem Fahrplan einfach an der Haltestelle vorbeirauscht. Die gedanklichen Flüche, welche ich der dicken Busfahrerin hinterhergeschickt habe kann und möchte ich hier nicht wiedergeben.

Da die Busse dieser Linie wohl auch nur jede halbe Stunde vorbeikommen, entschließe ich mich eine weitere Haltestelle per pedes zu erreichen. Hier lädt sogar mal eine nette Parkbank zum verharren ein. Allerdings tut sich eine gute dreiviertel Stunde gar nichts und in mir schäumt die Wut über die dicke Busfahrerin immer weiter hoch. Also weiter zu Fuß…. Gerade 30 Meter von der Haltestelle weg bemerke ich in letzter Sekunde noch den Folgebus der Linie 29 und ich gebe dem Fahrer unmissverständlich zu verstehen, dass ich es mit dem Mitnehmen durchaus ernst meine. Einfach so Weiterfahren nur unter der Prämisse mich anschließend vom Kühlergrill zu kratzen…

So erreiche ich endlich mein eigentliches Ziel, den Baker Beach. Den anschließenden Strandspaziergang bei peitschender Gischt mit wunderschönen Blick von der Westseite auf die Golden Gate Bridge habe ich mir redlich verdient.

Golden Gate Bridge

Diese letzten Impressionen nehme ich als besonderes Schmankerl mit und mache mich auf den Heimweg in die Bakerstreet und schaffe es sogar noch mit Kathrin einen Happen auf der Haight Street zu verzehren. Dann muss ich mich auch schon von Kathrin verabschieden, welche noch einen Termin hat.

Noch schnell die letzten Dinge eingepackt und ab mit dem Taxi zum Flughafen…

Vielen Dank Euch beiden.

]]>
/2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-4-und-5/feed/ 0
Timo’s SF Tagebuch – Tag 3 /2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-3-2/ /2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-3-2/#comments Thu, 12 Mar 2009 05:06:55 +0000 /?p=2235 Tag 2 und 3Leider kann ich hier kaum mit Kathrin mithalten, die einen Blog-Beitrag nach dem anderen raushaut ;) .. Daher bin ich mit Timos Reisebericht schon wieder total hinten dran, nämlich knapp vier Tage – Lutz hat mich hier ganz gut auf Trab gehalten, he he! Naja, ohne große Umstände dann mal weiter zu Tag 3..

Montag 2.03.09

San Francisco Downtown in einem Tag: Da Thomas rechtschaffend die Kohle für die Wohnungsmiete erarbeiten muss, damit Zecken wie ich was zum einnisten haben wenn sie zu Besuch kommen, habe ich mir heute etwas planlos die Erkundung von Downtown vorgenommen und bin nun ex post etwas erstaunt darüber, was man so alles in einen Tag stopfen kann. Deshalb in Kürze:

Etwa um 8.00 Uhr das Haus verlassen und mit dem Bus runter die Market Street bis zu den Piers, bzw. noch davor zum World Trade Center Ferry Building. Hier den Weg ´gen Nord-West entlang der aufsteigenden Piers eingeschlagen und etwa auf Höhe von Pier 23 den Coit-Tower im Telegraph Park entdeckt, welcher eine gute Aussicht über die Stadt verspricht, da er auf einem netten Hügel liegt. Dieser will nicht ganz ohne Gegenwehr erklommen werden und anstatt der angegebenen 420 Stufen zähle ich etwa 446 Stufen vorbei an im Hügel gelegenen Holzhäuschen inmitten grüner Gartenanlagen bis zur Basis des Aussichtsturmes.

Coit Tower

9.30 Uhr ist es und der Turm öffnet offiziell erst um 10.00 Uhr. Prima, kann ich mich was erholen, was bei dem dauerhaften Regen in etwas unkomfortablen Unterstellen erledigt wird. Nicht ganz zu meinem Leidwesen öffnet der Turm etwas früher und ich kann als einer der ersten die 360° Aussicht für San Fran (Anm. d. Red.: Mit dieser Kurzform outet man sich hier ganz schnell als Tourist ;) , die Piers und die Golden Gate Bridge genießen. Bei dem Nebel allerdings nicht ganz uneingeschränkt. Von den wenigen Leuten die da sind, werde ich von Einem nach dem Weg zum Alcatraz-Pier gefragt und es stellt sich heraus: Der ist auch Deutscher und kommt aus Köln. Klein ist die Welt.

Unsere Wege trennen sich kurze Zeit danach wieder, da ich es vorziehe in Richtung Lombard Street, world’s crookedest street , zu wandern, welche ich vom Coint Tower ausfindig machen konnte.

Lombard Street

Brille und Dauerregen geht ja gar nicht, also kaufe ich mir einen kleinen schwarzen Faltregenschirm, 4.99 als 5 Dollar und 49 cent inklusive Tax, welche mehr als gut investiert sind. Übrigens wünsche ich mir ebenfalls wieder im Sinne des Buches “Ich bin dann mal weg” von Hape Kerkeling vom Universum, dass der Regen in den nächsten zehn Minuten aufzuhören hat und gefälligst die Sonne zu scheinen hat, damit San Francisco nicht als dauerverregnete Stadt in meinen Erinnerungen verewigt sein muss. Statt 10 Minuten dauert es etwa anderthalb Stunden, aber den dann erfahrenen Wetterumschwung kann man fast als Wunder bezeichnen, wenn man nicht weiß, dass der rapide Wetterumschwung durchaus ein Klischee ist, welches San Francisco gerne erfüllt.

Bis zu diesem Wetterumschwung allerdings fahre ich erstmals mit dem Cable Car die Hyde Street runter bis zur Fisherman’s Wharf und bin etwas erstaunt darüber, dass der Fahrer meinen 5 Dollar Schein für die Einzelfahrt weder bei Zustieg, noch während der Fahrt, noch am Ende der Kurzreise annehmen möchte. Komme mir schon leicht autistisch vor, weil ich ihm den Schein drei Mal auf den kurzem Stück unter die Nase halte und freue mich am Ende aber doch, dass der Mann die Fünf auch mal gerade sein lassen kann. Bedankt beim Mann im gelben Regenkape…

Cable Car

Ich schaue mich im Touri-Eck der Wharf ein wenig um und entdecke bis auf einen vermutlich ziemlich geisteskranken Pazifikschwimmer mit Badekappe, mich friert bei etwa 13° und kaltnassem Regen schon auf dem Land, nichts wirklich Ergreifendes hier. Alles wirkt ein wenig verlassen, weil bei dem Wetter wohl keiner so gerne hier seine Freizeit verbringt.

Also erst mal in den Starbucks und mit Green Tea Latte und einem Nuss-Bananen Kuchen gestärkt. Jetzt will ich mich auch lieber einfach mal faul in einen der City-Tour Busse setzen und mich mit Audio-Guide einfach nur berieseln lassen. Ich nehme die Downtown-Route und kreise ca. 45 min durch, na eben, Downtown. Von dem, was ich mir nicht schon selber erarbeitet habe, werde ich auf Chinatown und den Union Square angefixt. Also später wahrscheinlich dahin. Am Ende und damit wieder am Anfang der Bus-Runde, die ich etwas enttäuschend fand da ich mir einen größeren Erkundungsbereich gewünscht hätte, entscheide ich mich trotz nicht mehr ganz so früher Tagesstunde dazu zu Pier 33 zu latschen und doch noch Alcatratz in den heutigen Tag mit reinzunehmen. Dies ist vor allem auf den unglaublichen Wetterumschwung zurückzuführen, der nun sogar die Sonne unverdeckt zum Vorschein kommen lässt.

Um 13.30 Uhr erwerbe ich das Ticket und bin damit glücklicherweise in der Lage die letzte Fähre um 13.45 auf “The Rock” zu nehmen.

Alcatraz

Wenn der Amerikaner auf irgend ein Event oder Ausflugziel angesprochen auch stets dazu tendiert alles als “Awesome” und “highly recommendable” zu bezeichen, so bin ich der Meinung, dass dies auf Alcatratz auch wirklich, wirklich zutrifft.

Direkt an der Anlegestelle laufe ich direkt an dem Kölner Touristen vorbei, welcher mich am Coit Tower nach dem Weg zum Pier 33 gefragt hat. Dieser scheint mit meinem Gesicht allerdings nichts anfangen zu können oder ich muss so komisch rüber gekommen sein, dass er mich nicht erkennen will. Auf jeden Fall läuft der schnurstracks an meiner abflachenden Begrüßungsgrinse vorbei und steigt auf die Fähre. Na warte, komm Du mir mal in die Uniklinik

Im eigentlichen Gefängnisgebäude kann man sich mit Audioguide, welcher nichts extra kostet, sehr eindrucksvoll durch die verschiedenen Bereich führen lassen und erhält so tiefe Einblicke in das Dasein der damaligen Gefangenen sowie ihrer Wärter. Besonders ergreifend sich die Geschichten um die verschiedenen Ausbruchversuche und ihre Spuren, die sie im Gebäude hinterlassen haben.

Das Timing, hier heute so spät noch zu erscheinen, macht sich doppelt bezahlt, da ich am Ende meiner Erkundungen auch schon zu den Letzten gehöre, welche hier beeindruckt herumschleichen. So kann man auch einmal das ein oder andere Foto schießen, ohne dass darauf thousands of people crowded sind.

Außerhalb des Gefängnistracktes pfeift eine so steife Brise, dass man ohne Probleme 10-15° gegen den Wind geneigt durch den Gegendruck gehalten wird. Wenn ich mir dazu noch das Meerwasser in der Bucht anschaue, kann ich mir schon besser vorstellen, warum es heißt, dass ein Fluchtversuch zwecklos gewesen sei. Wenn es auch nur 2 km bis zur Festlandküste sind, so haben hier Schwimmbewegungen eher keinen Einfluss darauf, wo man hingetrieben wird, sollte man es einmal bis zum Wasser geschafft haben.

Ich nehme die letze Fähre um 16.20 wieder aufs Festland zurück und genau jetzt fängt das Wetter wieder an umzuschlagen. Als ich das Festland erreicht, ist die Sonne schon wieder verdeckt.

Ich gehe den kürzesten Weg zum nächsten Cable Car in der San Francisco Street und diesmal bezahle ich auch meine five bucks um Richtung Chinatown zu kommen. Hier mache ich schnell ein paar Fotos und lasse mich im nächstbesten Restaurant nieder, weil mein Hunger mittlerweise anfängt quälend zu werden und ich den Eindruck habe, dass bereits meine Magenwand in ernster Gefahr ist.

Nach dem Essen regnet es zwar immer noch, aber dafür ist schon es schon dunkel, was der Sache wenigstens etwas Abwechslung gibt.

Jetzt reicht es eigentlich nur noch zu einem kurzen Abstecher zum Union Square. Die kleinen Geschäfte haben schon zu, es regnet immer heftiger und so verbrauche ich meine letzte Energie mit einem orientierenden Shoppingversuch im Macy’s. Vielleicht klingt das jetzt total naiv, aber Herrenklamotten finde ich hier keine. Hier gibt’s nur 4 Etagen für die Dame, 2 Etagen für Kinder und eine Etage für Möbel und Dekokram. Entweder bin ich blind, oder Macy’s gibt sich einfach nicht mit den kaufgehemmten und entscheidungsscheuen Männerkundschaft ab.

Also zurück zur Marketstreet, in den Bus und zurück zur Page Street 1315 zu Thomas und Kathrin (Übrigens: Bis dato habt ihr noch kein Klingelschild, bzw. Briefkastenschild, was in eurem Fall identisch ist. Wenn man also nicht zufällig noch im Kopf hat, dass ihr im Apartment 6 wohnt, dann kann man schon mal die Nachbarn aus Apartment 1-5 fälschlicherweise mit Sturmklingeln aufgeschreckt haben, bis man zufällig an die richtige Türklingel gelangt.)

Ein kurzer Informationsaustausch zum Tag, eine kleine Stärkung (Danke für den leckeren Obstsalat, Kathrin), noch was Fernsehen und schon geht es nach einer Dusche ab ins Bett. Die vielen gelaufenen Kilometer und das Auf und Ab machen sich nun doch bemerkbar.

Folgende Klischees sollten einmal von jedem Touristen hier auf Wahrheitsgehalt geprüft werden:

  1. Jederzeit sind extreme Wetterschwankungen in San Francisco möglich.
  2. Der Mexikaner fährt Pick-up und in jedem Pick-up sitzt ein Mexikaner
    • In San Francisco gibt es eine Milliarden Toyota Prius Hybridautomobile. Thomas sagt: Was der Mexikaner sein Pick-up, dass dem IT-Fachmann sein Toyota Prius
  3. Chinesen sind stets mürrisch und halten mit körpergenerierten Geräuschen nicht gerade hinter dem Berg.

 


So, das war es von Timo für den Montag. Die nächste Folge ist dann auch die Letzte (über Tag 4 und 5), aber ich verspreche mal nicht, dass das schon morgen hier auf dem Blog steht.

]]>
/2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-3-2/feed/ 0
Timo’s SF Tagebuch – Tag 1 und 2 /2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-1-und-2/ /2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-1-und-2/#comments Sat, 07 Mar 2009 23:18:07 +0000 /?p=2166 diary-timo

In weniger als einer Stunde holen wir schon Gast Nr. 2 vom Flughafen ab, der erste Gast ist aber noch lange nicht vergessen! Wir haben echt nicht schlecht gestaunt, als Timo uns heute einen ausführlichen Gastbeitrag für den Blog geschickt hat.. Super! So könnten wir uns das auch für die nächsten Besucher vorstellen ;) .. Auf Grund der Länge haben wir uns dazu entschlossen den Beitrag in mehrere Teile aufzuteilen – heute gibt es die ersten beiden Tage…

Samstag 28.02.09

So, habe also die unzweifelhafte Ehre, der erste Deutsche Kurzemigrant in Thomas und Kathrins neuer “Domain” zu sein (…tsehe, ein IT-Wort eingebaut, wie wahnsinnig originell). Und beide haben mir schon im Vorfeld versichert, dass ich es nicht zuletzt diesem Umstand verdanke, dass ich mit besonderer Spannung und Freude erwartet werde.

Vielleicht noch kurz vorweg zur Anreise: Geplant und gebucht war ein Verbindungsflug von San Diego, wo ich mich “geschäftlich” aufhielt (Danke an dieser Stelle meinem Sponsor Sirona, welcher mir den Kongressaufenthalt an diesem Ort finanziell ermöglichte) nach San Francisco. Am Flughafen in San Diego zum einchecken angekommen dann so mal wieder eine Situation von der Sorte: “Das-ist-doch-einfach-nur-überflüssig.” Das automatische Eincheckverfahren per ETIX-Nummer oder/und einscannen des Reisepasses am Automaten: Fehlanzeige. Dann doch einen Schaltermenschen aufgesucht und meine Reisedaten durchgegeben: Fehlanzeige. Und dann haben solche Situationen immer eine ganz besondere Atmosphäre. Einen beschleicht so eine gewisse Ahnung, hier könnte etwas schief laufen. Diese gewisse Ahnung wird dann immer gewisser, je länger der Sachbearbeiter vor Dir wortlos und zunehmend kopfschüttelnd irgend welche Daten für einen selber uneinsehbar in den Computer eingibt um dann geheimnisvoll unter der Ankündigung “One moment please” zum Telefon greift um wahrscheinlich den Chef des Flughafens oder den Präsidenten anzurufen, so ernst wie der Beamte gerade dreinschaut. Dann folgen unverständlich genuschelte Problembeschreibungen mit staccato-artigen “yes“, “hmm” or “no“-Aussagen am Telefon und die mir zugedacht Mitteilung, welche das ungute Gefühl zu Gewissheit werden lässt, dass es keine Reservierung zu diesem Flug auf meinen Namen gibt. Was auch immer da schief gelaufen ist wird mir wahrscheinlich immer ein Rätsel bleiben, da beispielsweise mein Rückflug von S.F. zurück nach Deutschland im System gefunden werden konnte. Innerlich mit der Suche nach dem Schuldigen oder der Fehlerquelle beschäftigt nehme ich dann zähneknirschend die einzig praktikabele Lösung des Problems an, die sich in so einer Situation kurz vor Start des Fluges noch ergibt: Ich muss ein neues Ticket “lösen”, welches ungefähr dreimal so teuer ist, wie das, was ursprünglich für diesen Flug gebucht worden ist. “Egal“, versuch ich meinen Ärger einzudämmen und setzte dem gedanklich trotzig-argumentativ noch hinzu: “So billig kommst Du trotzdem sonst niemals nach S.F.“, da ja die Transatlantikflüge… Naja, siehe oben.

Der Ärger wird dann darüberhinaus mit einer langen Meckermail an die zuständige Reiseagenturabteilung meines Sponsors eingedämmt. Und dann seh ich vor mir auf einmal den Yoji und den Darren von der Reality-TV-Serie Miami Ink, ein Sendeformat, welches Maryam (meine Lebensgefährtin) und ich bis weilen ziemlich regelmäßig verfolgt haben. Für den der nicht kennt: Leute in Miami lassen sich vor laufender Kamera in Tattoo-Laden Miami-Ink ein Tattoo verpassen und erzählen dann immer, welche kindheitstraumatischen Erlebnisse zur Auswahl genau dieses einen besonderen Motivs geführt haben, was dann meist eine Kombination aus verstorbenen Familienangehörigen (hierzu zählen nicht selten Haustiere wie Hunde, Katzen oder Kanarienvögel) mit zusätzlichen inhaltsschwangeren Symbolen der gemeinsamen Vergangenheit, oder eben einfach irgend welche Tantra- oder anderen religiös-okkult angehauchten Zeichen, welche für Mut, Vergessen oder den Weg zu Gott stehen.

Und weil Maryam im Winter letzten Jahres in Miami war und enttäuscht vor dem leeren Miami-Ink Store stand und mir in der verärgerten Situation sowieso alles egal war, habe ich mich entgegen meiner sonstigen Art einfach mal angebiedert um ein Foto mit den beiden Promis abzugreifen, welches ich hiermit zur Schau stellen möchte:

Timo mit Yoji und Darren

Der Flug selber ist dann unter gut und unspektakulär zu verbuchen und ich merke nun auch die zunehmende Euphorie mich gleich mit Kathrin und Thomas zu treffen, welche ich gleich nach meiner Landung anrufe. Vom Flughafen abgeholt zu werden wollte ich eigentlich heroisch ablehnen, weil man ja wirklich keine Umstände machen will, aber nach kurzer Überzeugungsarbeit seitens Thomas am Vortag habe ich mich dann doch sehr über das Angebot gefreut und so konnten wir uns direkt am “baggage claim” treffen. Ich glaube das spontane “Der-erste-Blickkontakt-Begrüßungsdokumentationsfoto”, wie ich noch mit Handgepäck die Rolltreppe hinunterkomme, ist aus blitzladetechnischen Gründen nichts geworden, haben wir dann aber nach herzlicher Begrüßung noch mal am Gepäckband nachgestellt.

Kathrin und Thomas freuen sich offensichtlich sehr, was auch meine Freude potenziert und wir fahren erst mal schön in Richtung Downtown, nehmen ein lecker Frühstück in einer Boulangerie ein und kaufen nach perfekter Vorplanung (Thomas hat das ausgedruckte Rezept in der Hand) u.a. die Zutaten für die abendliche Lasagne ein.

Der wahnsinnig herzliche Empfang setzt sich dann in der Wohnung fort: Hier wartet ala Hotel Jansen ein Betthupferl auf dem Kopfkissen des Gästebettes (und ich habe die Ehre der Erst zu sein, welcher hier nächtigt) und eine eigens dafür fertiggestellte self-made Tafel begrüßt mich mit den Worten “Herzlich Willkommen Timo“. Na, da kriegt man doch schon fast weiche Knie…

Herzlich Willkommen Timo

Die Wohnung gefällt mir gut, die Decken sind hoch und die vielen Fenster lassen ordentlich Licht herein. Preislich bin ich doch ziemlich entsetzt, was man hier für ein solches Schmuckstück an Miete berappen muss: Ich glaube in Köln kriegt man da ein Einfamilienhaus in bester Lage für.

Den angebrochenen Tag setzten Thomas und ich dann zunächst alleine fort, da Kathrin fleißig für ihren TOEFEL-Test lernen möchte. Und so fährt mich Thomas auf den wunderschönen Aussichtspunkt Twin Peaks und erklärt mir aus der Perspektive die Aufteilung von San Francisco. Hier seh ich auch erstmals das Wahrzeichen der Stadt, die Golden Gate Bridge, sowie die Insel Alcatraz in der Ferne, und Thomas erweist sich schon jetzt als hervorragender Fremdenführer. Dann fahren wir durch die Stadt runter nach Crissy Fields zur Küste und spazieren zum Fuß der Golden Gate Bridge parallel zum Marine Drive entlang. Wahnsinnig schöne Aussichten zurück auf die Stadt, nach Alcatraz und vor allem auf die berühmte Brücke.

Das Standardbild ;) ..

Auch vom Lime Point aus, also das jenseits der Stadt gelegene Ende der Golden Gate Bridge, haben wir eine schöne Aussicht auf alles. Dann geht’s schon wieder zurück und die Abendlasagne wird bereitet. Lecker. Meine Energie reicht wegen der letzten kurzen Nacht genau noch für einen Film: Slumdog Millionaire (Sehr empfehlenswert), und dankbar roll ich mich ins Bettchen ein.

Sonntag, 1.3.09

Heute siehts mit dem Wetter echt bescheiden aus: Geschlossene dunkelgraue Wolkendecke, nicht gerade warm und immer wieder Nieselregen. Kurzum: Museumswetter. Hoffe, dass sich das doch bitte bitte schlagartig bis morgen spätestens ändert, weil ich dann eigentlich auf eigene Faust richtig was abreißen will an typischen Sehenswürdigkeiten.

Für heute dagegen können wir und schnell auf eine indoor-Tätigkeit einigen und so geht es in die California Academy of Sciences. Hier wird ein interessantes Potpourri an interessanten Naturwissenschaftlichen Themen populärwissenschaftlich aufgearbeitet und gut in einem angenehmen Umfeld begreiflich dargestellt. Das Ganze ist auch schön Kinderkompatibel, und weil Sonntag ist, es regnet und die Academy so familienfreundlich ist, sind wir natürlich auch nicht die Einzigen, die die komplett neu renovierten Hallen betreten. Man kann sogar behaupten, dass es doch schon ziemlich crowded war. Egal, nicht wirklich sehr einschränkend. Und so schauen wir uns nacheinander zuerst den Aquariumbereich, den Regenwaldbereich, das 3D Käferfilmkino, den Afrikabereich und zum guten Schluß das größte digitale Planetopium der Welt an. Erst genannte Bereiche waren sehr interessant. Der Aquariumbereich zeigte eine nette Ansammlung von kleinsten bis größten Basins mit den urwüchsigsten Unterwasserviechern, etwas unter dem Motto Evolution und biologische Nischen. Der Regenwaldbereich war eine riesige Glaskuppel, in welcher man spiralförmig unter das Kuppeldach wandert und dabei im tropischen Klima an entsprechender Flora und Fauna vorbeigeleitet wird.

Kathrin & Thomas im Regenwald

Für die 3D Käfershow haben wir rein zufällig noch die dafür notwendigen Eintrittskarten einfach direkt vor der Vorstellung von zeitgeplagten Besuchern in die Hand gedrückt bekommen, und daher nicht an der Vorstellung teilnehmen konnten. Sehr schönes 3D Filmchen mit realistischen Effekten.

Mensch sehen wir alle blöd aus!

Der Afrikabereich war dann eher wieder etwas bodenständiger: Bis vielleicht auf den Teil, wo Kinder lernen konnten, auf virtuelle Insekten zu treten, welche zusammen mit allerhand Laub und Tropenboden auf den Fußboden projiziert wurden und per Lasererfassung die Tret-Interaktion zu den Kinderbewegungen technisch ermöglicht wurde. Etwas entschuldigend zu diesem doch etwas brachial anmutenden Tun kann man vielleicht anmerken, dass die eigentliche Aufgabe darin bestand, virtuelles Obst als Köder in kleine Fallgruben zu schubsen, auf dass sich dann die Insekten stürzen und damit gefangen werden konnten. Den Kindern schien es allerdings besser zu gefallen auf alles einzutreten, was sich bewegt.

Das Planetarium war der Hammer und ist alleine schon den Besuch und das Eintrittsgeld wert gewesen. Wer das alte “Cinema 2000″ aus dem Phantasialand noch kennt hat erst einmal einen groben Anhalt, was die Größe der Kuppel angeht, in die sich die Zuschauer auf Tribünenrängen setzen konnten. Dann Erfolgte eine virtuelle Reise von San Francisco bis ans Ende des bekannten Universums und wieder zurück mit Blick einigen wichtigen Stationen, wie den Nebenplaneten unseres Sonnensystems und weiteren Galaxien. Dabei war die Größe der Projektion weit größer als mit dem Gesichtsfeld zu erfassen war, wenn man nicht gerade ein Chamäleon oder eine Gottesanbeterin ist. Das hatte bei allen Bewegungen den Eindruck hervorgerufen, dass man wirklich durch Zeit und Raum fliegt und die dafür typischen Gleichgewichtssensationen hervorgerufen hat, obwohl man die ganze Zeit nur auf einem Kinositz hockt. Da waren Kathrin, Thomas und ich nachher unisono richtig beeindruckt.

Dagegen recht unspektakulär und bei leider kontinuierlich schlechtem Wetter haben wir dann so um 17.00 Uhr die Biege gemacht, noch einen kurzen Zwischenstopp in der Page Street eingelegt und den Abend mit einem wirklich gutem Mahl in einem französischen Restaurant ausklingen lassen.

Um hier im Sinne des Buches: “Ich bin dann mal weg” von Hape Kerkeling noch eine Erkenntnis des Tages einzubringen:

Wir sind nur kleine Insekten auf einer fragilen Insel des Lebens mitten im unfassbar großen Universum.


Mit dieser Erkenntnis hört der heutige Beitrag auf – morgen gibt es dann den Montag!

]]>
/2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-1-und-2/feed/ 1