Going to San Francisco » Bus Kathrin’s, Thomas’ und Jake's SF-Blog Mon, 13 Jan 2014 08:58:00 +0000 en-EN hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 Der Biss in den Apfel /2009/11/der-biss-in-den-apfel/ /2009/11/der-biss-in-den-apfel/#comments Tue, 24 Nov 2009 03:59:44 +0000 /?p=3182 Leder-ApfelDie ersten beiden Wochen bei Apple sind rum, Zeit ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Angefangen hat also alles am Montag vor zwei Wochen, als mir nämlich schlagartig bewusst wurde, dass ich so speziell nun auch wieder nicht bin mit meinem neuen Job. Neben über 80 anderen “new hires” stand ich dort in der Lobby und habe als allererste Diensthandlung meinen “Apple-Badge” machen lassen.

Mein BadgeDie ersten beiden Tage waren mit der “Orientierung” für die Neuankömmlinge gefüllt: die Geschichte von Apple, die Mission und Vision der Firma, die ersten (von vielen) Gespräche über Sicherheit und Verschwiegenheit und so weiter. Ein Teil des ersten Tages bestand auch daraus die anderen Apple-Neulinge kennen zu lernen und über deren Geschichte zu sprechen. Dort wurde mir dann klar, weshalb der Raum so voll war, denn von den 80 “Neuen” kamen über 70 aus den ca. 250 Apple-Retail-Shops in den USA – inklusive dem neuen Aushängeschild an der New Yorker Upper West Side (siehe Bild). Tatsächlich, so stellte sich heraus, werden alle neuen Verkäufer erstmal nach Cupertino geflogen um – ebenso wie ein neuer Bereichsleiter mit dem ich an dem Tag sprach – die gleiche Einführungsveranstaltung mitzumachen wie alle anderen auch. Das Mittagsessen gab’s dann mit meinem neuen Teamleiter, danach wurde mir das Team vorgestellt (einige kannte ich natürlich schon aus dem Bewerbungsgespräch), ich hab mein neues Büro bekommen, inklusive nagelneuem MacBook Pro und iMac.

Schicker Apple Laden

Der zweite Tag der Einführung stand dann voll im Zeichen der internen Prozesse, Software, und Webseiten. Es ist mein erster Job bei einem Arbeitgeber mit mehr als 500 Mitarbeitern – tatsächlich sind es bei Apple sogar 35.000 – und daher bin ich von der Professionalität und Dimension ganz überrascht. Es ist einfach unfassbar, welche Apple-Software nur intern verwendet wird und wie komplex die Intranet-Seiten sind. Und so hatte ich in den letzten 14 Tagen keinerlei Probleme alle meine Fragen nach fünf Minuten Recherche selber zu beantworten – das ist kaum mit Dyyno oder Turtle zu vergleichen. Der Abend des zweiten Tages klang mit einer weiteren Lektion über die Sicherheit in der Firma und die wohl allseits bekannte Verschwiegenheit bei Apple aus.

Also, solltet ihr hier tatsächlich Insider-Infos zu neuen Apple Produkten erwarten, dann muss ich euch enttäuschen – Kein Kommentar. Ich kann (leider) nicht einmal schreiben an was ich gerade arbeite, was meine Position oder mein Titel ist, mit welchen Teams ich innerhalb von Apple zu tun habe, kein Foto von meinem Büro oder dem Campus, etc.. Selbst Kathrin weiss von nix! Ihr seht, die Blog-Einträge über Apple werden recht langweilig werden =) ..

Ab Mittwoch sah mein Tag ungefähr so aus: Zwischen 7:00 und 7:20 aufstehen, fertig machen, fünf Minuten zur Bushaltestelle latschen, den Apple-eigenen Bus nehmen und 70 Minuten bis nach Cupertino fahren. Der Bus hat reichlich Platz und bietet Internet, ich kann also schon mal durch meine Emails gehen, nochmal die Augen zumachen, teilweise sogar Programmieren, oder eben – so wie jetzt – einen Blog-Beitrag schreiben. Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo ich ja täglich mit unserem Auto die Stunde ins Silicon Valley gefahren bin, verbringe ich die Zeit nun also echt produktiv und komme relativ entspannt am Ziel an. Nach weiteren vier Minuten Fußweg bin ich dann in meinem Büro, plane den Tag und lege los. Zwischen 12:00 und 13:00 mache ich mich auf den Weg zum Apple-eigenen Restaurant und kann mich dort vollfuttern. Leider bin ich nicht so ein großer Sushi-Fan, denn dieses soll – wie sich Apple rühmt – “das Beste” der Westküste sein. Danach wieder zurück zur Arbeit, bis um ca. 18:00 der Bus nach Hause geht.

Ein Apple Bus

Gut finde ich die Annehmlich- und Bequemlichkeiten, welche die Anstellung bei Apple so mit sich bringen; Snacks, Kaffee, Soft Drinks, etc. steht alles “für lau” in der Kueche um die Ecke, Rabatte auf alle Apple-Produkte, aber auch jegliche Software, Bücher, Konzert-Tickets, und so weiter. Ich habe neben meinem eigenen Büro auch noch einen Labor-Platz, aber im Endeffekt würde es auch niemand merken, wenn ich den ganzen Tag mit dem Laptop draußen auf der Holzbank sitzen würde, solange ich zu den Meetings erscheine – der ganze Campus ist natürlich vernetzt. Aber klar, die Hardware (und der Stuhl) im Office ist schon besser.

Aufgefallen ist mir auch, dass bei Apple die ganze Zeit “Gute Laune” herrscht, ständig wird man angelächelt und alle sind extrem höflich. Wenn ich morgens meinen Cafe Latte hole, begrüsst mich die Bedienung schon mit Namen (ich vergesse ihren natürlich ständig) und steige ich abends aus dem Bus, wünscht die Busfahrerin uns (draußen an der Tür stehend) allen noch einen schönen Abend.

Schöne, heile Welt!

Es gäbe noch 1000 andere Dinge zu schreiben – wie smart alle sind, wie wenige Meetings ich zum Glück habe, der Reinfall bei meinem ersten Besuch im Apple-Fitnessstudio, wie produktiv ich auf einmal bin, wie meine erste große Präsentation nach gerade mal einer Woche gelaufen ist, dass sich bei meiner alten Firma alles ein wenig negativ entwickelt – aber ich muss mir ja noch etwas für den nächsten Blog-Beitrag aufsparen, oder?

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Unterwegs in SF /2008/11/unterwegs-in-sf/ /2008/11/unterwegs-in-sf/#comments Mon, 17 Nov 2008 18:23:53 +0000 /?p=867 Ich hab zwar keinen Vergleich, aber für eine amerikanische Großstadt – finde ich – verfügt San Francisco über ein recht breites und gut funktionierendes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Trotzdem ist Busfahren hier manchmal wie in einigen afrikanischen Ländern: Man weiß nie, wann der nächste Bus kommt und wenn er kommt, ist er total überfüllt. Das ist besonders unangenehm, wenn es, wie in den letzten Tagen, sehr warm ist und einige Fahrgäste um ihre Hygiene besorgt sind. Letzte Woche saß ich leider neben einer Frau, die – kaum war sie in den Bus eingestiegen – eine Parfumflasche aus ihrer Tasche zog und den Duft wild über ihren Körper versprühte. Und als wäre das noch nicht genug, hat sie einen riesigen Fächer ausgeklappt, um sich frische Luft zu verschaffen. Toll, und ich? Mir blieb nichts anderes übrig als mich möglichst weit nach rechts im Sitz zu schieben. Aufstehen und einen neuen Platz suchen, war bei der Geschwindigkeit, mit der der Bus die Hügel hinabraste, unmöglich.

Nicht nur deshalb, hab ich mir überlegt, dass ein Fahrrad eine gute Alternative zum Bus wäre. Also hab ich, nachdem wir dort ja schon eine Wohnung gefunden haben, wieder die Craigslist durchsucht. Die Website ist zwar nicht hübsch, aber man findet dort Wohnungs- und Jobangebote, gebrauchte Autos und Möbel, Freundschafts- und Beziehungsanzeigen – und eben gebrauchte Fahrräder! Nach kurzer Zeit hatte ich einige interessante Angebote gefunden und einige Mails versendet. Am Freitag Nachmittag hab ich mich dann zur Besichtigung eines Fahrrads verabredet. Der Treffpunkt lag ziemlich weit im Südosten der Stadt und die Busfahrt dorthin war mal wieder abenteuerlich.

Da die Wohnungen hier eher klein sind, gibt es eine ganze Reihe von Self-Storage-Anbietern. Für eine monatliche Miete kann man einen kleinen Container anmieten und dort alles verstauen, was in der Wohnung keinen Platz hat. Chris, der potenzielle Fahrradverkäufer, hat in so einem Container seine Werkstatt untergebracht und ca. 15 Fahrräder an denen er rumschraubt. Ich fand das sie ganz stabil aussahen und recht gut in Schuß waren, aber nicht so schön, dass sie direkt geklaut werden. Nach einer kurzen Probefahrt hatte ich mir mein Fahrrad ausgesucht.

Mit etlichen guten Tipps von Chris (“Bloß gut aufpassen, die Amerikaner denken immer noch, die Straße gehört mir und meinem Auto!“) ging es zurück nach Hause. Das lag ja einige Meilen weiter nordwestlich und mittlerweile war es schon dunkel. Bis zur Market Street ging alles gut, außer das es nur selten einen Fahrradweg gab und man tatsächlich nicht von den Autofahrern beachtet wird. Dann hab ich mich etwas verfahren, aber dafür bin ich an der City Hall und der Oper vorbei, was irgendwie sehr schön aus der Fahrradperspektive aussah. Jetzt hatte ich auch den Weg zur Page Street wiedergefunden. Allerdings ist diese Straße einige Meilen lang und ca. vier Hügel hoch. Den ersten Hügel hab ich noch geschafft und sogar noch eine Fahrradfahrerin überholt, den zweiten hab ich nur zur Hälfte geschafft, dann musste ich keuchend aufgeben.

Zwischendurch zog die andere Fahrradfahrerin an mir vorbei, und ich musste mühsam mein Fahrrad nach Hause schieben. Ich hatte vorher noch eine Website entdeckt, die fahrradfreundliche Wege durch die Stadt ausgibt. Die sollte ich mir nochmal gründich ansehen…

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