Going to San Francisco » Chinatown Kathrin’s, Thomas’ und Jake's SF-Blog Mon, 13 Jan 2014 08:58:00 +0000 en-EN hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 Happy New Year 2011 /2011/01/happy-new-year-2010/ /2011/01/happy-new-year-2010/#comments Sun, 02 Jan 2011 01:00:54 +0000 /?p=4129 Eigentlich wollten wir ja “zwischen den Jahren” einen kleinen Ski-Urlaub machen – den haben wir jetzt aber erstmal auf Ende Januar verschoben und uns statt dessen mehr auf Entdeckungen in der näheren Umgebung konzentriert. Und ich denke wir haben die letzten Tage ganz gut genutzt =) .. Daher also heute wieder eine kleine Zusammenfassung der letzten Woche und unseres Rutsches in’s Jahr 2011…

Kathrin hatte ja schon von unseren Weihnachtstagen geschrieben; zwei Gottesdienste, einen Ausflug zur Mission Bay, und Abends haben wir uns dann noch – gemäß der US-Weihnachts-Tradition – durch einen Film gearbeitet (“Tron 3D”). Sonntags haben wir eine kleine Pause eingelegt und Montags gab’s nur einen kleinen Brunch im Brenda’s.

Am Dienstag dann aber wieder ein Ausflug – allerdings ohne Kamera und daher auch ohne Beweisfotos. Für den Mittag hatte Kathrin eine kleine Erholungsanlage im Nappa-Valley herausgesucht, welche mit Hot Spring, Sauna und Massage warb. Die Anfahrt war ein wenig anstrengend, da es für ca. eine Stunde nur durch nebelige Wälder ging und es dann auch noch stark zu regnen anfing. Umso mehr freuten wir uns auf die Sauna und die Massage – allerdings hatten wir nicht recht mitbekommen, dass es sich um ein Freiluftgelände handelte, also der Pool (und alles andere) draußen lag.. also im Regen! Trotzdem hat’s uns gut getan und die anschließende Massage war ebenfalls sehr entspannend.

Danach – inzwischen war es Abend – ging es weiter nach Healdsburg (da waren wir mit einigen von euch auch schon mal). Unser Ziel war ein mit Preisen überschüttete 2-Sterne Restaurant namens Cyrus. Wir hatten schon sehr viel davon gehört und waren entsprechend gespannt, und tatsächlich hat es all unsere Erwartungen übertroffen. Ich kann mich nicht erinnern je’ im Leben so gut gegessen zu haben. Mein 6-Gang Menü war einfach nur fantastisch! Leider, wie gesagt, ohne Fotos…

Mittwochs haben wir wieder eine kleine Pause eingelegt, aber gestern (Donnerstag) stand der Zoo in San Francisco an. Wir wohnen seit zwei Jahren hier, aber in den Zoo hatte es uns noch nicht verschlagen. Ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert, wie man an den Fotos unten erkennen kann. Abends stand dann noch ein Abendessen mit Kathrin’s Freundin Nomusa im Beretta an, wirklich lecker und spassig.

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Donnerstag war dann wieder nix aber gestern (Freitag) fing der Tag sofort mit dem “Wok Wiz” an – Kathrin’s Weihnachtsgeschenk an mich. Irgendwie hat man ja nie Zeit mal was mehr über die Stadt zu lernen in der man lebt und so hatten wir schon öfter davon gesprochen mal einige Stadttouren zu machen. Und den Anfang machte der Stadtteil, den wir bis jetzt leider sträflich ignoriert habe: Chinatown. Wir hatten einen Super-Tourguide, der viele interessante Stories zu erzählen hatte – die zwei Stunden waren ratz-fatz vorbei und zum Abschluss gabäs super-leckeres Dim-Sum.

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Und gestern Abend waren wir dann natürlich auch noch auf einer kleinen Sylvester-Party. Hierbei ging es um Sylvester-Traditionen aus den verschiedensten Ländern, z.B. eine Nudel-Suppe zu Essen (ohne die Nudeln zu zerbeißen) oder 12 Weintrauben um Mitternacht zu essen. Hier konnten wir mit einer typisch Deutschen Tradition Punkte sammeln: wir haben nämlich “Dinner for One” mitgebracht und uns 17 Minuten lang dafür geschämt =) .. Um Mitternacht standen wir dann alle auf dem Dach um das Feuerwerk über der Bay zu sehen! Wir hatten also einen wirklich guten Rutsch..

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Und damit wünschen wir euch allen ebenfalls Ein Frohes Neues Jahr!!!

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Amerika, wir kommen! /2009/03/amerika-wir-kommen/ /2009/03/amerika-wir-kommen/#comments Thu, 19 Mar 2009 18:24:56 +0000 /?p=2247 Seit einer Woche schon machen meine Eltern San Francisco unsicher und fühlen sich hier, glaube ich, pudelwohl. Natürlich haben wir auch sie gebeten ihre Eindrücke in einem Blog-Beitrag zu schildern. Hier nun die Anreise und die ersten Tage in San Francisco:

Am letzten Donnerstag war es endlich so weit. Voller Erwartung, Anspannung, Nervosiät, Skepsis, aber auch in freudiger Erwartung auf das Wiedersehen mit Kathrin und Thomas bestiegen wir Morgens am Flughafen Münster-Osnabrück den Flieger nach Frankfurt. Dort ging es in den United-Airlines-Jumbo nach San Francisco. Angesichts des riesigen Innenraums erstarrten wir schon ein wenig vor lauter Ehrfurcht vor so einer technischen Meisterleistung.

Der mehr als elfstündige Flug von Frankfurt nach San Francisco erwies sich für uns doch als sehr strapaziös, da wir gar nicht schlafen konnten.

An Bord dann eine erste Überrraschung: Obwohl wir bereits zu Hause mit viel Mühe eine elektronische Einreiseerlaubnis über ESTA erhalten hatten, mussten wir dennoch die übliche grüne Karte und zusätzlich eine Zollerklärung ausfüllen.

Dann endlich landeten wir voller Erwartung in San Francisco. Hier befürchteten wir langwierige Formalitäten (nach Aussage von Bekannten). Doch es gab die zweite Überraschung. Es kam alles viel besser: Recht schnell hatten wir unser Gepäck vom Band gefischt. Beim Immigration-Officer kaum Wartezeit, er war sehr freundlich und hilfsbereit beim Korrigieren der grünen Einwanderungskarte. Dann der Erkennungsdienst mit dem Gerät für Fingerabdrücke: 1.vier Finger der rechten Hand, 2.Daumen der rechten Hand, 3.vier Finger der linken Hand, 4.Daumen der linken Hand, 5.Foto der Augen, noch ein paar belanglose Fragen. Dann wünschte er uns einen schönen Aufenthalt und weiter ging`s zum Zoll.

Der Mann am Zoll schaute kurz auf unsere Erklärung und schickte uns nicht zur Kontrolle, sondern gleich zum Ausgang nach San Francisco.

Kaum bogen wir um die Ecke, kam uns schon Kathrin freudestrahlend und winkend entgegen, wir fielen uns nach so langer Zeit wieder in die Arme. Kurz darauf kam auch Thomas mit dem Auto, wir luden das Gepäck ein und fuhren zur Wohnung. Nach dem Abendessen blieb nicht mehr viel Zeit zur Unterhaltung. Es war schon spät und wir gingen zu Bett.

Das Bett und die Matratze müssen ausdrücklich lobend erwähnt werden. Diese Lösung ist mit Sicherheit besser als die ursprünglich geplante Schlafcouch. Trotzdem bereitete das Schlafen in der ersten Nacht wegen der Zeitumstellung noch Schwierigkeiten.

Am nächsten Tag ging`s nach einem ausgiebigen Frühstück “downtown”. Zunächst war Chinatown das Ziel. Durch das Drachentor gelangt man in eine stets überfüllte Touristenmeile mit all ihren Shops und Restaurants, wo auch die Einheimischen einkaufen: Räucherstäbchenhändler, Apotheken mit undefinierbaren Heilmitteln, die zahlreichen markets, vollgestopft mit seltsamen Waren (Hühnerbeine usw.) bis zur Decke und an der Decke.

Anschließend ging es mit einer altertümlichen Bahn “The Embarcadero” entlang, an den vielen Piers vorbei bis zum berühmten Pier 39, wo uns die Seelöwen begrüßten, die auf Holzinseln im Wasser faul in der Sonne dösten; ab und zu jaulte / bellte einer auf.

Zu Fuß schlenderten wir weiter zu “Fisherman`s Wharf” und zum Wendepunkt der Cable Cars, die auf einer kreisförmigen Plattform um ca. 150 Grad mit Muskelkraft gedreht werden und wieder in die entgegengesetzte Richtung starten. Diese Bahn gibt es schon seit 1873, einige Wagen scheinen noch aus dieser Zeit zu stammen. In solch einen nostalgischen Wagen stiegen wir ein. Wir fuhren etwa zwei Steigungen hinauf bis zur Lombard Street, wo wir unsere Fahrt unterbrachen.

Hier geht es zwischen Hyde und Leavenworth Street in neun Haarnadelkurven abwärts. Die Biegungen und die Blumen dazwischen machen sie zu einer der meistfotografierten Straßen Amerikas. Es gibt neben der Straße auch zwei Fußgängerwege, die wir runter geschlendert und wieder rauf “geklettert” sind. Anschließend setzten wir unsere Fahrt mit dem Cable Car fort.

Abends machten Marianne und ich einen Bummel durch die berühmte Haight Street: ein buntes Völkergemisch der Einheimischen, in allen Regenbogenfarben gekleidete Hippies mit Stirnband, schwarz gekleidete Menschen mit unzähligen Piercings und viele Schnorrer. Diese betteln jedoch nicht aggressiv, sondern eher lustig mit Pappschildchen auf den beispielsweise steht: “Spare für einen Van” oder “Was soll ich lügen. Ich habe Durst.” Auffallend auch die vielen Leute, deren Körper mit unzähligen Tattoos übersät ist.

Was uns noch auffällt: Dieser seltsame Geruch, der meist von Gruppen von jungen , aber auch älteren Menschen ausgeht, die locker auf dem Bürgersteig lagern. -  Das ist kein Gestank, der aus den zahlreichen Restaurantküchen oder von den Abwässern oder sonst woher kommt. Diesen süßlichen uns unbekannten und undefinierbaren Geruch können wir zunächst nicht einordnen. Dann dämmert es uns: Das muss Haschisch sein!

Obwohl uns die Haight Street schon reichlich merkwürdig und ein wenig unheimlich (besonders am Abend) erscheint, so ist die Atmosphäre durchaus nicht aggressiv, im Gegenteil die allermeisten Leute sind überaus freundlich und hilfsbereit. Dennoch ist die Stimmung schon ein wenig befremdlich und unsicher, aber nicht bedrohlich.

HALT! HALT!  Wenn ich in diesem Umfange weiter schreibe, ergibt das sicherlich einen weiteren Reiseführer über San Francisco, der jedoch überflüssig  ist, denn es gibt längst viele bessere. Außerdem ist über viele Ziele und Sehenswürdigkeiten auch schon an anderer Stelle im Blog berichtet worden.

Daher möchte ich nur noch über ein herausragendes Erlebnis berichten: Am Sonntag Abend verspürte Marianne Lust auf eine Zigarette und bat mich, sie zu begleiten. Wie erwartet zog es sie wie magisch zur Haight Street. Als wir uns der Kreuzung Haight/Clayton Street näherten, überholte uns ein Polizeiwagen mit diesem durchdringenden Sirenengeheul, wie man es aus amerikanischen Filmen kennt. Das war zunächst noch nichts Ungewöhnliches…

Doch dann sah ich einen jungen Mann die Haight Street herauf hetzen. Im selben Moment schossen aus allen vier Himmelsrichtungen mit quietschenden Reifen etwa neun Polizeiwagen mit diesem wahnsinnigen Sirenengeheul und Blinklichtgewitter auf die Kreuzung zu. Genau wie in diesen amerikanischen Filmen stoppten sie wild durcheinander auf und vor der Kreuzung, jeweils zwei Polizisten sprangen teils mit gezogenen Waffen aus dem Auto, verfolgten den jungen Mann, erreichten ihn sehr schnell und viele warfen sich auf ihn, so dass er gar nicht mehr zu sehen war. Nach und nach lösten sich die meisten Polizisten von ihm, bis nur noch drei oder vier auf ihm knieten, der bäuchlings und mit dem Gesicht im Staub der Straße lag. Man riss ihm die Arme auf den Rücken und legte ihm recht unsanft Handschellen an, zog ihn ruckzuck hoch und beförderte ihn ziemlich brutal in einen Streifenwagen, wobei er noch einige Drohungen gegenüber den Polizisten und uns unbekannten Personen ausstieß.

Was uns sofort auffiel: keine negativen Äußerungen oder Aggressionen von den Umstehenden gegenüber der Polizei. Das wäre z. B. in Berlin-Kreuzberg o. ä. sicher anders ausgegangen.

Als wir nach Hause kamen und die Story erzählten, konnte Thomas seinen Neid nicht verbergen: “Da lebe ich schon so lange in San Francisco, aber das habe ich noch nicht erlebt…”

2180011014_0387056bbf_m Der offizielle China-Town-Eingang Snack-Station Nippes made in China Fisherman's Wharf Fahrt mit dem Cable Car Lombard Street mit Blick auf den Coit Tower Im Hintergrund: Alcatraz Twin Peaks Im Yerba Buena Park Vor dem Museum of Modern Art Wolken ziehen durch die Golden Gate Bridge Sonnenstrahlen genießen ]]>
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Timo’s SF Tagebuch – Tag 3 /2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-3-2/ /2009/03/timos-sf-tagebuch-tag-3-2/#comments Thu, 12 Mar 2009 05:06:55 +0000 /?p=2235 Tag 2 und 3Leider kann ich hier kaum mit Kathrin mithalten, die einen Blog-Beitrag nach dem anderen raushaut ;) .. Daher bin ich mit Timos Reisebericht schon wieder total hinten dran, nämlich knapp vier Tage – Lutz hat mich hier ganz gut auf Trab gehalten, he he! Naja, ohne große Umstände dann mal weiter zu Tag 3..

Montag 2.03.09

San Francisco Downtown in einem Tag: Da Thomas rechtschaffend die Kohle für die Wohnungsmiete erarbeiten muss, damit Zecken wie ich was zum einnisten haben wenn sie zu Besuch kommen, habe ich mir heute etwas planlos die Erkundung von Downtown vorgenommen und bin nun ex post etwas erstaunt darüber, was man so alles in einen Tag stopfen kann. Deshalb in Kürze:

Etwa um 8.00 Uhr das Haus verlassen und mit dem Bus runter die Market Street bis zu den Piers, bzw. noch davor zum World Trade Center Ferry Building. Hier den Weg ´gen Nord-West entlang der aufsteigenden Piers eingeschlagen und etwa auf Höhe von Pier 23 den Coit-Tower im Telegraph Park entdeckt, welcher eine gute Aussicht über die Stadt verspricht, da er auf einem netten Hügel liegt. Dieser will nicht ganz ohne Gegenwehr erklommen werden und anstatt der angegebenen 420 Stufen zähle ich etwa 446 Stufen vorbei an im Hügel gelegenen Holzhäuschen inmitten grüner Gartenanlagen bis zur Basis des Aussichtsturmes.

Coit Tower

9.30 Uhr ist es und der Turm öffnet offiziell erst um 10.00 Uhr. Prima, kann ich mich was erholen, was bei dem dauerhaften Regen in etwas unkomfortablen Unterstellen erledigt wird. Nicht ganz zu meinem Leidwesen öffnet der Turm etwas früher und ich kann als einer der ersten die 360° Aussicht für San Fran (Anm. d. Red.: Mit dieser Kurzform outet man sich hier ganz schnell als Tourist ;) , die Piers und die Golden Gate Bridge genießen. Bei dem Nebel allerdings nicht ganz uneingeschränkt. Von den wenigen Leuten die da sind, werde ich von Einem nach dem Weg zum Alcatraz-Pier gefragt und es stellt sich heraus: Der ist auch Deutscher und kommt aus Köln. Klein ist die Welt.

Unsere Wege trennen sich kurze Zeit danach wieder, da ich es vorziehe in Richtung Lombard Street, world’s crookedest street , zu wandern, welche ich vom Coint Tower ausfindig machen konnte.

Lombard Street

Brille und Dauerregen geht ja gar nicht, also kaufe ich mir einen kleinen schwarzen Faltregenschirm, 4.99 als 5 Dollar und 49 cent inklusive Tax, welche mehr als gut investiert sind. Übrigens wünsche ich mir ebenfalls wieder im Sinne des Buches “Ich bin dann mal weg” von Hape Kerkeling vom Universum, dass der Regen in den nächsten zehn Minuten aufzuhören hat und gefälligst die Sonne zu scheinen hat, damit San Francisco nicht als dauerverregnete Stadt in meinen Erinnerungen verewigt sein muss. Statt 10 Minuten dauert es etwa anderthalb Stunden, aber den dann erfahrenen Wetterumschwung kann man fast als Wunder bezeichnen, wenn man nicht weiß, dass der rapide Wetterumschwung durchaus ein Klischee ist, welches San Francisco gerne erfüllt.

Bis zu diesem Wetterumschwung allerdings fahre ich erstmals mit dem Cable Car die Hyde Street runter bis zur Fisherman’s Wharf und bin etwas erstaunt darüber, dass der Fahrer meinen 5 Dollar Schein für die Einzelfahrt weder bei Zustieg, noch während der Fahrt, noch am Ende der Kurzreise annehmen möchte. Komme mir schon leicht autistisch vor, weil ich ihm den Schein drei Mal auf den kurzem Stück unter die Nase halte und freue mich am Ende aber doch, dass der Mann die Fünf auch mal gerade sein lassen kann. Bedankt beim Mann im gelben Regenkape…

Cable Car

Ich schaue mich im Touri-Eck der Wharf ein wenig um und entdecke bis auf einen vermutlich ziemlich geisteskranken Pazifikschwimmer mit Badekappe, mich friert bei etwa 13° und kaltnassem Regen schon auf dem Land, nichts wirklich Ergreifendes hier. Alles wirkt ein wenig verlassen, weil bei dem Wetter wohl keiner so gerne hier seine Freizeit verbringt.

Also erst mal in den Starbucks und mit Green Tea Latte und einem Nuss-Bananen Kuchen gestärkt. Jetzt will ich mich auch lieber einfach mal faul in einen der City-Tour Busse setzen und mich mit Audio-Guide einfach nur berieseln lassen. Ich nehme die Downtown-Route und kreise ca. 45 min durch, na eben, Downtown. Von dem, was ich mir nicht schon selber erarbeitet habe, werde ich auf Chinatown und den Union Square angefixt. Also später wahrscheinlich dahin. Am Ende und damit wieder am Anfang der Bus-Runde, die ich etwas enttäuschend fand da ich mir einen größeren Erkundungsbereich gewünscht hätte, entscheide ich mich trotz nicht mehr ganz so früher Tagesstunde dazu zu Pier 33 zu latschen und doch noch Alcatratz in den heutigen Tag mit reinzunehmen. Dies ist vor allem auf den unglaublichen Wetterumschwung zurückzuführen, der nun sogar die Sonne unverdeckt zum Vorschein kommen lässt.

Um 13.30 Uhr erwerbe ich das Ticket und bin damit glücklicherweise in der Lage die letzte Fähre um 13.45 auf “The Rock” zu nehmen.

Alcatraz

Wenn der Amerikaner auf irgend ein Event oder Ausflugziel angesprochen auch stets dazu tendiert alles als “Awesome” und “highly recommendable” zu bezeichen, so bin ich der Meinung, dass dies auf Alcatratz auch wirklich, wirklich zutrifft.

Direkt an der Anlegestelle laufe ich direkt an dem Kölner Touristen vorbei, welcher mich am Coit Tower nach dem Weg zum Pier 33 gefragt hat. Dieser scheint mit meinem Gesicht allerdings nichts anfangen zu können oder ich muss so komisch rüber gekommen sein, dass er mich nicht erkennen will. Auf jeden Fall läuft der schnurstracks an meiner abflachenden Begrüßungsgrinse vorbei und steigt auf die Fähre. Na warte, komm Du mir mal in die Uniklinik

Im eigentlichen Gefängnisgebäude kann man sich mit Audioguide, welcher nichts extra kostet, sehr eindrucksvoll durch die verschiedenen Bereich führen lassen und erhält so tiefe Einblicke in das Dasein der damaligen Gefangenen sowie ihrer Wärter. Besonders ergreifend sich die Geschichten um die verschiedenen Ausbruchversuche und ihre Spuren, die sie im Gebäude hinterlassen haben.

Das Timing, hier heute so spät noch zu erscheinen, macht sich doppelt bezahlt, da ich am Ende meiner Erkundungen auch schon zu den Letzten gehöre, welche hier beeindruckt herumschleichen. So kann man auch einmal das ein oder andere Foto schießen, ohne dass darauf thousands of people crowded sind.

Außerhalb des Gefängnistracktes pfeift eine so steife Brise, dass man ohne Probleme 10-15° gegen den Wind geneigt durch den Gegendruck gehalten wird. Wenn ich mir dazu noch das Meerwasser in der Bucht anschaue, kann ich mir schon besser vorstellen, warum es heißt, dass ein Fluchtversuch zwecklos gewesen sei. Wenn es auch nur 2 km bis zur Festlandküste sind, so haben hier Schwimmbewegungen eher keinen Einfluss darauf, wo man hingetrieben wird, sollte man es einmal bis zum Wasser geschafft haben.

Ich nehme die letze Fähre um 16.20 wieder aufs Festland zurück und genau jetzt fängt das Wetter wieder an umzuschlagen. Als ich das Festland erreicht, ist die Sonne schon wieder verdeckt.

Ich gehe den kürzesten Weg zum nächsten Cable Car in der San Francisco Street und diesmal bezahle ich auch meine five bucks um Richtung Chinatown zu kommen. Hier mache ich schnell ein paar Fotos und lasse mich im nächstbesten Restaurant nieder, weil mein Hunger mittlerweise anfängt quälend zu werden und ich den Eindruck habe, dass bereits meine Magenwand in ernster Gefahr ist.

Nach dem Essen regnet es zwar immer noch, aber dafür ist schon es schon dunkel, was der Sache wenigstens etwas Abwechslung gibt.

Jetzt reicht es eigentlich nur noch zu einem kurzen Abstecher zum Union Square. Die kleinen Geschäfte haben schon zu, es regnet immer heftiger und so verbrauche ich meine letzte Energie mit einem orientierenden Shoppingversuch im Macy’s. Vielleicht klingt das jetzt total naiv, aber Herrenklamotten finde ich hier keine. Hier gibt’s nur 4 Etagen für die Dame, 2 Etagen für Kinder und eine Etage für Möbel und Dekokram. Entweder bin ich blind, oder Macy’s gibt sich einfach nicht mit den kaufgehemmten und entscheidungsscheuen Männerkundschaft ab.

Also zurück zur Marketstreet, in den Bus und zurück zur Page Street 1315 zu Thomas und Kathrin (Übrigens: Bis dato habt ihr noch kein Klingelschild, bzw. Briefkastenschild, was in eurem Fall identisch ist. Wenn man also nicht zufällig noch im Kopf hat, dass ihr im Apartment 6 wohnt, dann kann man schon mal die Nachbarn aus Apartment 1-5 fälschlicherweise mit Sturmklingeln aufgeschreckt haben, bis man zufällig an die richtige Türklingel gelangt.)

Ein kurzer Informationsaustausch zum Tag, eine kleine Stärkung (Danke für den leckeren Obstsalat, Kathrin), noch was Fernsehen und schon geht es nach einer Dusche ab ins Bett. Die vielen gelaufenen Kilometer und das Auf und Ab machen sich nun doch bemerkbar.

Folgende Klischees sollten einmal von jedem Touristen hier auf Wahrheitsgehalt geprüft werden:

  1. Jederzeit sind extreme Wetterschwankungen in San Francisco möglich.
  2. Der Mexikaner fährt Pick-up und in jedem Pick-up sitzt ein Mexikaner
    • In San Francisco gibt es eine Milliarden Toyota Prius Hybridautomobile. Thomas sagt: Was der Mexikaner sein Pick-up, dass dem IT-Fachmann sein Toyota Prius
  3. Chinesen sind stets mürrisch und halten mit körpergenerierten Geräuschen nicht gerade hinter dem Berg.

 


So, das war es von Timo für den Montag. Die nächste Folge ist dann auch die Letzte (über Tag 4 und 5), aber ich verspreche mal nicht, dass das schon morgen hier auf dem Blog steht.

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