Going to San Francisco » Obama Kathrin’s, Thomas’ und Jake's SF-Blog Mon, 13 Jan 2014 08:58:00 +0000 en-EN hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 Spaß mit Obama /2009/01/spas-mit-obama/ /2009/01/spas-mit-obama/#comments Fri, 23 Jan 2009 00:09:39 +0000 /?p=1935 Sicherlich verfolgt ihr genauso gespannt wie wir, wie Obama, kaum im Amt, loslegt. Guantanamo ist schon so gut wie geschlossen und der CIA darf niemanden mehr entführen – Altlasten der Bush-Regierung werden möglichst schnell entsorgt. Aber wie sieht es mit einer neuen Ausstattung des Oval Office aus? IKEA hilft hier gerne, denn schließlich ist “Change” angesagt! Auf der Website kann man mit “Expedit” und “Pax” das Büro des Präsidenten einrichten.

Ich bin mir sicher, dass das Poster des Künstlers Shepard Fairy auch in Deutschland an vielen Wänden hängt. Hier sieht man es überall und das TIMES Magazine hat es sogar als Coverbild verwendet als Obama zur “Person of the Year 2008″ gewählt wurde (und es war in unserem Adventskalender!). Auf der Website Obamicon.Me könnt ihr euch euer eigenes und ganz persönliches Poster im Obama-Stil basteln!

Wer Lust hast, schickt uns bitte sein Bild, dann ist Thomas hier nicht so alleine!

Viel Spaß!

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Von schmutziger Wäsche und Hühnerbeinen /2008/11/von-schmutziger-wasche-und-huhnerbeinen/ /2008/11/von-schmutziger-wasche-und-huhnerbeinen/#comments Sat, 08 Nov 2008 06:41:32 +0000 /?p=734 Die erste Woche in unserer neuen Wohnung und unserer neuen “Hood” – und es gibt viel zu erzählen. Nachdem ich Thomas am Montag Morgen seinen Bagel geschmiert habe, hab ich mich erstmal um die häuslichen Dinge gekümmert. Da wir in Deutschland unsere Waschmaschine an eine liebe Ex-Kollegin verkauft haben und hier im neuen Haus die Waschmaschinen gerade ausgetauscht werden, wollte ich die Reinigung und Wäscherei um die Ecke mal ausprobieren. Der Laden wird von zwei hutzeligen Asiatinnen geführt.

Mit einer großen Taschen bin ich in den Laden marschiert und wollte mich nach den Leistungen und Preisen erkundigen. Leider hab ich auf meine Fragen keine Antworten erhalten. Die alte Dame hat nur auf ein großes Plakat gezeigt und “Wosh n fol!” gerufen. Das sollte soviel heißen wie “wash and fold”. Mich interessierte aber noch, ob einige Sachen speziell gereinigt werden könnten und wann ich die Sachen wieder abholen kann. Nix da, auf alle Fragen die gleiche Antwort, mittlerweile etwas genervter und einige Oktaven höher: “Wosh n fol, wosh n fol!“. Ok – dann einmal “wash and fold” und ich komme morgen mal rein und schau, ob es fertig ist. Vielen Dank.

Nicht viel anders erging es mir mit dem mexikanischen Möbelspediteur, wenn man ihn denn so nennen kann. Er sah die vielen Treppen und fürchtete, dass ich ihn die Sachen hochschleppen lasse und er kein Trinkgeld sieht. Deshalb fing er an zu verhandeln und meinte die Treppen vor dem Haus bis zur Haustür wäre der erste Stock. Das wäre im Preis enthalten. Für die anderen drei Stockwerke müsse er eine Gebühr von 30 US$ nehmen. Leider war Gabriella nicht in der Nähe, die hätte ihm in freundlichem Spanisch was Anderes erzählt. Also hab ich mich auf den Deal eingelassen und ihm 30 US$ und ein Trinkgeld gegeben. Jetzt war es ihm wohl unangenehm und er wollte mir erklären, dass er aus Kulanz die Gebühr streicht! Diesen Vorgang habe ich nicht verstanden, das kann aber auch an seinem genuschelten Englisch liegen und er hat es noch zweimal probiert. Ich hab nur genickt und war froh, dass der Krempel in der Wohnung stand.

Wir haben vorher schon gehört und gelesen, dass in San Francisco sehr viele Ausländer leben, aber wem wir mittlerweile schon alles begegnet sind, das ist doch überraschend: die Mitarbeiterin der Bank kommt aus Russland, ihre Kollegin aus Singapur, der Spediteur aus Mexiko, die Beraterin an der Uni aus Irland, der Mitarbeiter der Kabelfirma aus Hong Kong, der Besitzer des Copyshops kommt ebenfalls aus Asien, der Matrazenverkäufer aus Kroatien… Nur Joe den Klempner habe ich noch nicht getroffen.

Viele fragen uns interessiert, woher wir denn kommen, wenn sie unseren Akzent hören. Und man kann darauf wetten, dass jeder jemanden kennt, der schon mal in Deutschland war oder unbedingt mal hinfahren will. Am Besten war der arabische Verkäufer, in einem kleinen Café. Er strahlte, als er meine Antwort hörte und sagte: “Oh, Germany! I love Vienna! It is so beautiful.” – Stimmt, ist sehr schön.

Bei diesem bunten Gemisch frage ich mich schon, ob ich wirklich Englischkurse belegen will oder vielleicht doch lieber Spanisch oder Chinesisch lernen sollte.

Im Laufe der Woche habe ich trotzdem mal versucht die unzähligen Tipps zu Sprachschulen und -kursen zu sortieren, die mir ein Freund geschickt hat, und weitere Informationen zu bekommen. Für den Anfang ist das einfachste und günstigste das Community College – Ich finde es ist eine Art Volkshochschule. Hier gibt es neben Sprachkursen auch “Intro to Watercolor Painting”, “History of Philippines” oder auch “Cardiovascular Technician I”. Aber im Internet habe ich einige Artikel darüber gefunden, dass Community Colleges Amerikas unentdeckte Kaderschmieden sind!

Arnold Schwarzenegger beispielsweise hat an einem solchen College studiert – und wir wissen alle was der jetzt macht ;) .. Für mich ging es erstmal sehr einfach: innerhalb weniger Minuten hatte ich eine Studentennummer (die ich leider im Café des Wien-Urlaubers vergessen habe) und war in eine Sprachkategorie eingestuft. Jetzt kann ich kostenlos an Sprachkursen teilnehmen. Ich hab kurz überlegt, ob ich der Frau aus der Wäscherei vom College erzähle, ihr täte ein Kurs bestimmt gut. Aber wahrscheinlich sitzt sie seit 20 Jahren vor ihrer kleinen Nähmaschiene und ist ganz zufrieden.

Andere Institute starten mit ihrem Programm, u.a. Univorbereitungskurse, erst wieder im Januar und Februar. Da hab ich noch also etwas Zeit. Bis dahin muss ich aber auch noch einen GRE-Test machen. Das ist ein Standard-Test, den Hochschulabsolventen vorlegen müssen, wenn sie sich in den USA bewerben wollen. Es wird dabei vor allem auf verbale und mathematische Fähigkeiten Wert gelegt – es empfiehlt sich also vorher nochmal ein Mathebuch zu Hand zu nehmen.

Am Dienstag kam dann auch schon der erste Besuch in unsere Wohnung: Rieke, eine “alte” Schulfreundin, war zufällig in San Francisco. Wir haben uns nach langer Zeit mal wieder über unser Heimatstädtchen Emsdetten unterhalten. Den meisten Tratsch wusste ich aber schon von meiner Mutter ;) ..

Am Abend wollten wir natürlich etwas von der Obama-Euphorie mitbekommen und haben uns auf den Weg zum Union Square gemacht. Ganz in der Nähe sollte eine große Wahlparty sein. Allerdings wickelte sich die Schlange der Leute, die mit “free Pizza” feiern wollten, einmal um den Block. Die positive Stimmung über den Sieg von Obama wird in San Francisco allerdings von der Annahme der Proposition 8 überschattet.

Prop 8 ist eine konservative Initiative, die die Ehe zwischen Homosexuellen wieder aus der Kalifornischen Verfassung streichen möchte. Die US-Wähler stimmen hier nicht nur über Demokraten und Republikaner ab, sondern sie bekommen noch ein ganzes Buch mit Initiativen und Vorschlägen (mehr Polizisten, längere Öffnungszeiten der Büchereien, schnellere Züge..) und müssen entweder mit “Yes” oder “No” stimmen.

Hier in San Francisco hat es eine große Mehrheit gegen die Prop 8 gegeben, nicht nur im Castro-Viertel, in dem schon Ende der 60er Homosexuelle für mehr Rechte gekämpt haben. Wir haben uns in den Tagen vor der Wahl immer gefragt, wer denn mit all den Schildern, Stickern, Demonstrationen, Radio- und Fernsehspots bepriestert werden soll. Hier, auf diesem liberalen Fleckchen ist doch wohl niemand für Prop 8!?

Tja, da hatten wir nicht mit dem Rest von Kalifornien gerechnet. Neben der Prop 8 wurde aber auch die Prop 2 angenommen, die Hühnern in Kalifornien zukünftig mehr Rechte einräumt und eine Haltung in zu engen Käfigen verbietet. Verrückt dieses Amerika!

Jetzt dreht sich natürlich alles um das neue Team von Obama und niemand mag mehr an Bush denken. Bei den Republikanern liegen die Nerven ziemlich blank. Ich habe auf dem Blog eines deutschen Journalisten einen sehr lustigen Vergleich über Palin und Ypsilanti gelesen.

Heute, am Freitag, hab ich mir dann noch ein Yoga-Studio angesehen. Es liegt einige Busminuten von unserer Wohnung im wunderschönen Hayes Valley. Der Kurs heute war aber etwas skuril. Der Yoga-Lehrer hatte sich bei einem Fahrradunfall den Arm gebrochen und konnte deshalb die Asanas nicht zeigen. Die Asiatin neben mir war im Englischen nicht so fit und konnte die Anleitungenebensowenig verstehen wie ich. Die dritte Teilnehmerin konnte die Anweisungen zu den Übungen zwar verstehen, aber aufgrund ihrer Körperfülle nicht unbedingt umsetzen. Wir waren ehrlich gesagt ein ziemlich armseliger Haufen ;) .. Ich freu mich schon auf den nächsten Kurs!

Jetzt ist aber erstmal Wochenende!

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