Kathrin hat es schon in einem Kommentar zum letzten Beitrag erwähnt, aber ich denke das ist schon einen eigenen kleinen Eintrag hier wert: Unsere Freundin Ana hat viele, viele, viele tolle Bilder von unserer Wohnung gemacht (inklusive Kathrin und Jake) und alle in einer “Wohnungstour” auf ihrem Blog veröffentlich. Ich find’s echt total gelungen, also bitte mal alle kurz bei Fluxi On Tour reinschauen!!!

Oder nicht ganz so freundlich: In der Decke klaffte ein fettes Loch!

Vor zwei Tagen hatten wir von unserer extrem unzuverlässigen Hausverwalterin Gabriella eine Email bekommen, dass jemand auf dem Dachboden war um die Heizung zu überprüfen. Dabei sei ein wenig Staub entstanden, ob sie den entfernen solle?

Wir hatten also tatsächlich schon erwartet, dass sich auf allem eine dicke Staubschicht befindet, aber mit einem Loch in der Decke hatten wir nun wirklich nicht gerechnet! Hatte Gabriella irgendwie vergessen zu erwähnen – kann man aber auch wirklich leicht übersehen so was…

Home, sweet home!

Bilder müssen wir natürlich auch noch aufhängen. In der Küche soll eine große Fotowand entstehen. Schickt uns gerne aktuelle Schnappschüsse von euch – wir würden uns sehr freuen!

Im Unterschied zu IKEA gab es beim Aufbauen auch kein Gefluche: Einfach nur vier Beinchen in die Tischplatte drehen und fertig ist meinen neuer Schreibtisch! Den Stuhl haben wir aus einem Laden der “Mickey’s Monkey” heißt, dort gibt es allerhand Gerümpel von Omas Dachboden. In Möbelgeschäften auf der Fillmore Street werden solche Sachen als Vintage bezeichnet und kosten ein halbes Vermögen. Wenn es finanziell nicht gut laufen sollte, dann hau ich in den Stuhl noch ein paar Macken und verkaufe ihn für 800$!

Auf der Suche nach Möbelgeschäften bin ich auf die Website Apartment Therapy gestoßen. Hier gibt es eine Fülle von Tipps zu Einrichtungshäusern und Möbel- und Flomärkten. Lustig fand ich auch die Haus-Touren. Wenn ihr selbst gerade umzieht oder Lust auf ne neue Deko habt, dann schaut mal hier: Top House-Tours.

Der Vermieter hat uns dann erzählt, dass in dem Gebäude Münzen geprägt werden und es deshalb so gut bewacht ist. Von innen konnte die Wohnung mit rein gar nichts punkten, so dass wir uns schnell wieder verabschiedet haben. Die zweite Wohnung war im ersten Teil (zwei Schlafzimmer und ein Bad) ein ziemlich dunkles Loch und im zweiten Teil (Küche und Wohnzimmer) ein ziemliches dreckiges Loch. Die dicke Katze der Mieter war wohl noch das Sauberste. Bloß schnell weg!

Zum Glück hatte sich in der Zwischenzeit Gabriella, die Hausverwalterin der schönen, renovierten Wohnung gemeldet, und uns gebeten nochmal vorbeizukommen. Nach einer erneuten Besichtigung stand fest: Hier wollen wir wohnnen! Aber die Miete war uns noch etwas zu hoch und wir wollten ein bißchen feilschen – deshalb haben wir ihr gesagt, wir müssten noch eine Nacht darüber schlafen und würden ihr tags drauf (also Dienstag) Bescheid geben. Daraufhin ist sie uns mit der Miete noch etwas entgegen gekommen und wir konnten uns am Abend nochmal Gedanken über alles machen. Gedanklich waren wir aber schon längst eingezogen…

Am nächsten Morgen haben wir noch ein Bankkonto (bei der hoffentlich richtigen Bank) eröffnet und sind dann wieder zu Gabriella gefahren. Sie ist ein wirklich sehr netter und unheimlich pragmatischer mexikanischer Wirbelwind. Da sie zwischendurch 1000 andere Dinge erledigt hat, hat die Unterzeichnung des 13-seitigen Vertragswerkes zwei Stunden gedauert. Sie hat uns fast jeden Absatz erklärt und wir haben immer nur freundlich genickt ;) .. Dann konnten wir endlich unterschreiben! Ein feierlicher Moment den Gabriella mit einem Foto für uns festgehalten.

Wir sind Mieter in den USA!!!

P.S.: Die neue Adresse findet ihr unter “Kontakt”.

Wir haben uns in Palo Alto getroffen, dem Städtchen in dem Thomas’ Firma ist. Ein sehr netter und sehr sonniger Ort. Aurelia  hat versuchte uns zu überzeugen, lieber nach Palo Alto und nicht nach San Francisco zu ziehen. In Palo Alto wäre alles viel freundlicher und viel besser, aber nix da: wir wollen in die Großstadt!!

Deshalb sind wir am Nachmittag zu einigen Wohnungsbesichtigungen (“Open House”) gefahren. Als erstes fiel uns auf, dass die Zimmer auf den Fotos im Internet immer wesentlich größer erscheinen als sie es tatsächlich sind. Eine großzügige Raumaufteilung haben wir bis jetzt nicht entdeckt. Zum Glück haben wir keine Möbel mitgenommen – unser Sofa würde nirgendwo reinpassen.

Die erste Wohnung war eine ziemlich verbaute Bretterbude in der Nähe Little-Mexicos. Da hieß es den Vermieter freundlich und schnell wieder abzuwimmeln.  Im zweiten Haus, mitten in Haight-Ashbury dem Herzen der Hippie-Bewegung, konnten wir gleich zwei Wohungen besichtigen. Das One-Bedroom-Apartment war sehr nett, hatte eine tolle Küche und einen sehr, sehr großen Kleiderschrank. Allerdings war es insgesamt (besonders, wenn Besuch aus Deutschland vor der Tür steht) etwas zu klein. Das Two-Bedroom-Apartment in dem Haus war ebenfalls sehr schön renoviert und hatte eine tolle Küche, ein schönes Wohnzimmer, ein kleines Arbeits- bzw. Gästezimmer und ein sehr schönes Bad…. Einziger Haken: der Preis! Wir haben uns trotzdem beworben – mal sehen, ob wir ausgewählt werden.

Das letzte Apartment an dem Tag fiel wieder in die Kategorie “Bretterbude”. Der Vermieter hatte zwar zu jedem (museumsreifen) Teil in der Wohnung eine Geschichte zu erzählen, das konnte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass eine umfangreiche Renovierung notwendig ist.

Insgesamt scheint der Wohungsmarkt aber recht entspannt zu sein, so dass wir hoffentlich in ein bis zwei Wochen unser schmuckes kleines Hotelzimmer verlassen können.

Nach einem kurzen Abstecher in den Supermarkt, wo wir ein kleines Vermögen gelassen haben, ging es wieder “nach Hause”.

Deshalb werden wir uns vor Ort auf die Suche nach einer schönen Wohnung im Herzen von San Francisco machen. Eine 2-Schlafzimmer-Wohnung in einem viktorianischen Haus mit Balkon oder kleinem Garten ist unser Traum. Das dieser Traum seinen Preis hat merkten wir schnell, als wir auf dem schwarzen Brett im Internet, der Craig’s List, nach Wohungen gesucht haben. Insbesondere die beliebten Stadtviertel wie The Castro und Noe Valley bieten wunderschöne Straßenzüge, kleine Parks und eine große Anzahl von tollen Cafés, Restaurants, Galerien, Shops etc.. Aber auch das Wetter ist hier besser als in den Stadtvierteln nahe am Pazifik. Der Experte spricht hier gerne von Mikroklima. San Francisco und die Bay Area haben gleich eine ganze Reihe davon. Wenn Thomas also morgens zur Arbeit fährt, startet er vielleicht im sonnigen Castro, kommt an der nebligen Küste vorbei und schwitzt Mittags in Palo Alto (dort hat seine neue Firma ihren Sitz).

Neben Craig’s List gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten eine Wohnung zu finden: z.B. die wöchentlich erscheinenden Zeitungen “San Francisco Bay Guardian”, “San Francisco Chronicle” oder “San Francisco Weekly”. Es soll sich auch lohnen in den bevorzugten Vierteln herumzufahren und nach “For Rent” – Schildern Ausschau zu halten oder in Cafés und Supermärkten nach Kleinanzeigen zu schauen.

Eine Einbauküche, Geschirrspüler und Mikrowelle gehören normalerweise zur Grundausstattung einer Wohnung. Es ist auch üblich, dass die Wohnung für die neuen Mieter vor dem Einzug gestrichen wird und das Teppich oder Parkett neu verlegt werden. Über ausreichend Stauraum braucht man sich als neuer Mieter und vor allem als neue Mieterin keine Gedanken zu machen, die Wohnungen verfügen in der Regel über Einbauschränke oder sogar begehbare Kleiderschränke.

Die Kündigungsfrist für eine Wohung beträgt meistens nur zwei Wochen, so dass man mit etwas Glück schon wenige Tage nach der Besichtigung einziehen kann!

Hat man sich für eine Wohnung entschieden, muss man ein Antragsformular ausfüllen und Auskunft über das Einkommen, bisherige Wohnorte, die Sozialversicherungsnummer (die wir am ersten Tag beantragen müssen!!!) etc. geben. Für uns Neulinge gibt es da allerdings eine Hürde: Die Vermieter überprüfen normalerweise die credit history der neuen Mieter. Diese baut man durch das pünktliche Bezahlen von Rechnungen und Krediten auf. Wir haben leider noch keine credit history aufbauen können und müssen deshalb den Vermieter davon überzeugen, dass wir pünktlich unsere Miete bezahlen oder wir müssen eine höhere Kaution hinterlegen.

Bis wir unsere Traumwohnung gefunden haben, werden wir erstmal im Hotel schlafen müssen. Wir hoffen aber, dass wir euch schon bald in unseren eigenen vier Wänden begrüßen können!