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Der Biss in den Apfel

24. November von Thomas | Einsortiert unter Arbeit, Freunde.

Leder-ApfelDie ersten beiden Wochen bei Apple sind rum, Zeit ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Angefangen hat also alles am Montag vor zwei Wochen, als mir nämlich schlagartig bewusst wurde, dass ich so speziell nun auch wieder nicht bin mit meinem neuen Job. Neben über 80 anderen “new hires” stand ich dort in der Lobby und habe als allererste Diensthandlung meinen “Apple-Badge” machen lassen.

Mein BadgeDie ersten beiden Tage waren mit der “Orientierung” für die Neuankömmlinge gefüllt: die Geschichte von Apple, die Mission und Vision der Firma, die ersten (von vielen) Gespräche über Sicherheit und Verschwiegenheit und so weiter. Ein Teil des ersten Tages bestand auch daraus die anderen Apple-Neulinge kennen zu lernen und über deren Geschichte zu sprechen. Dort wurde mir dann klar, weshalb der Raum so voll war, denn von den 80 “Neuen” kamen über 70 aus den ca. 250 Apple-Retail-Shops in den USA – inklusive dem neuen Aushängeschild an der New Yorker Upper West Side (siehe Bild). Tatsächlich, so stellte sich heraus, werden alle neuen Verkäufer erstmal nach Cupertino geflogen um – ebenso wie ein neuer Bereichsleiter mit dem ich an dem Tag sprach – die gleiche Einführungsveranstaltung mitzumachen wie alle anderen auch. Das Mittagsessen gab’s dann mit meinem neuen Teamleiter, danach wurde mir das Team vorgestellt (einige kannte ich natürlich schon aus dem Bewerbungsgespräch), ich hab mein neues Büro bekommen, inklusive nagelneuem MacBook Pro und iMac.

Schicker Apple Laden

Der zweite Tag der Einführung stand dann voll im Zeichen der internen Prozesse, Software, und Webseiten. Es ist mein erster Job bei einem Arbeitgeber mit mehr als 500 Mitarbeitern – tatsächlich sind es bei Apple sogar 35.000 – und daher bin ich von der Professionalität und Dimension ganz überrascht. Es ist einfach unfassbar, welche Apple-Software nur intern verwendet wird und wie komplex die Intranet-Seiten sind. Und so hatte ich in den letzten 14 Tagen keinerlei Probleme alle meine Fragen nach fünf Minuten Recherche selber zu beantworten – das ist kaum mit Dyyno oder Turtle zu vergleichen. Der Abend des zweiten Tages klang mit einer weiteren Lektion über die Sicherheit in der Firma und die wohl allseits bekannte Verschwiegenheit bei Apple aus.

Also, solltet ihr hier tatsächlich Insider-Infos zu neuen Apple Produkten erwarten, dann muss ich euch enttäuschen – Kein Kommentar. Ich kann (leider) nicht einmal schreiben an was ich gerade arbeite, was meine Position oder mein Titel ist, mit welchen Teams ich innerhalb von Apple zu tun habe, kein Foto von meinem Büro oder dem Campus, etc.. Selbst Kathrin weiss von nix! Ihr seht, die Blog-Einträge über Apple werden recht langweilig werden =) ..

Ab Mittwoch sah mein Tag ungefähr so aus: Zwischen 7:00 und 7:20 aufstehen, fertig machen, fünf Minuten zur Bushaltestelle latschen, den Apple-eigenen Bus nehmen und 70 Minuten bis nach Cupertino fahren. Der Bus hat reichlich Platz und bietet Internet, ich kann also schon mal durch meine Emails gehen, nochmal die Augen zumachen, teilweise sogar Programmieren, oder eben – so wie jetzt – einen Blog-Beitrag schreiben. Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo ich ja täglich mit unserem Auto die Stunde ins Silicon Valley gefahren bin, verbringe ich die Zeit nun also echt produktiv und komme relativ entspannt am Ziel an. Nach weiteren vier Minuten Fußweg bin ich dann in meinem Büro, plane den Tag und lege los. Zwischen 12:00 und 13:00 mache ich mich auf den Weg zum Apple-eigenen Restaurant und kann mich dort vollfuttern. Leider bin ich nicht so ein großer Sushi-Fan, denn dieses soll – wie sich Apple rühmt – “das Beste” der Westküste sein. Danach wieder zurück zur Arbeit, bis um ca. 18:00 der Bus nach Hause geht.

Ein Apple Bus

Gut finde ich die Annehmlich- und Bequemlichkeiten, welche die Anstellung bei Apple so mit sich bringen; Snacks, Kaffee, Soft Drinks, etc. steht alles “für lau” in der Kueche um die Ecke, Rabatte auf alle Apple-Produkte, aber auch jegliche Software, Bücher, Konzert-Tickets, und so weiter. Ich habe neben meinem eigenen Büro auch noch einen Labor-Platz, aber im Endeffekt würde es auch niemand merken, wenn ich den ganzen Tag mit dem Laptop draußen auf der Holzbank sitzen würde, solange ich zu den Meetings erscheine – der ganze Campus ist natürlich vernetzt. Aber klar, die Hardware (und der Stuhl) im Office ist schon besser.

Aufgefallen ist mir auch, dass bei Apple die ganze Zeit “Gute Laune” herrscht, ständig wird man angelächelt und alle sind extrem höflich. Wenn ich morgens meinen Cafe Latte hole, begrüsst mich die Bedienung schon mit Namen (ich vergesse ihren natürlich ständig) und steige ich abends aus dem Bus, wünscht die Busfahrerin uns (draußen an der Tür stehend) allen noch einen schönen Abend.

Schöne, heile Welt!

Es gäbe noch 1000 andere Dinge zu schreiben – wie smart alle sind, wie wenige Meetings ich zum Glück habe, der Reinfall bei meinem ersten Besuch im Apple-Fitnessstudio, wie produktiv ich auf einmal bin, wie meine erste große Präsentation nach gerade mal einer Woche gelaufen ist, dass sich bei meiner alten Firma alles ein wenig negativ entwickelt – aber ich muss mir ja noch etwas für den nächsten Blog-Beitrag aufsparen, oder?

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12 Antworten to “Der Biss in den Apfel”

  1. tobi | 24/11/09

    Wow, aufregender Eintrag.
    Musst Du jetzt eigentlich auch Dein Xing-/LinkedIn-Profil bearbeiten?

  2. eva | 24/11/09

    Liest sich unheimlich spannend und das Ganze hört sich echt an wie der Himmel auf Erden. Ich freue mich total für Dich. Schön, Dich/Euch ba!d zu sehen und mal richtig fest zu drücken!!!

  3. Thomas | 24/11/09

    @tobi: Was meinst du damit?

    @Eva: Ja, wir freuen uns auch schon total den Ast hier! Am Wochenende sind wir verstaerkt in die Weihnachtsplanung eingestiegen und haben den Zeitplan festgesteckt – und genuegend Zeit fuer euch Drei eingeplant!

    Und freut euch schonmal darauf, dass ich jeden Satz mit “Well, wie sagt man nochmal auf Deutsch…” =) ..

  4. Wulf | 25/11/09

    schonmal nen netter Einblick :-)

  5. Carmen | 26/11/09

    Wow……Du weißt ja, wenn das jetzt ein Gruselfilm wäre würde sich die schöne heile Welt am Ende in die Apokalypse verwandeln ;-)
    Klingt toll und auch absolut wahnsinnig….und dank Apple Verschwiegenheit steht jetzt hier nix mehr im Blog was ich sowieso nicht verstehe!
    Ich hoffe Du wirst da rundum glücklich….auch wenn Arbeit irgendwann immer mal nervt, ist es doch ein so wesentlicher Bestandteil, dass sie schon zufrieden machen sollte! (sagt Konfuzius ;-) )
    Hm…..vielleicht lässt die Weihnachtsplanung noch nen Stündchen Zeit für mich bzw. uns? Ich komme auch nach Emsdetten, liegt ja ums Eck!
    Sodele…..bis die Tage

  6. Katja | 29/11/09

    toll, würd gerne ähnlich positiv über meinen job schreiben ;)

  7. funky | 2/12/09

    ist ähnlich wie bei uns !!!!
    nur haben wir noch keinen sushimeister eingestellt….

    ach scheisse… neid neid

  8. Kathrin | 7/12/09

    Kleiner Nachtrag: Am Wochenende waren wir im Apple Store, um ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Beim Bezahlen zeigt Thomas seinen Apple Ausweis, damit wir Prozente bekommen. Der Typ an der Kasse fragt Thomas ehrfuerchtig, was er denn macht.Thomas ganz locker: ‘Softwareentwicklung’. Typ an der Kasse noch ehrfuerchtiger: ‘Danke, Mann!’

    Ich fand das etwas peinlich und musste dann gleich klarstellen, das Thomas erst vor drei Wochen angefangen hat und noch nichts entwickelt hat….

  9. kerstin | 7/12/09

    Als sonst stille Leserin muss ich jetzt doch mal schreiben: was heißt, du darfst nicht sagen, was dein Titel ist? was steht denn auf der Visitenkarte? @ Kathrin: mal nicht so bescheiden, wir sind auch alle ehrfürchtig, meinste was euch hier in D beim Weihnachtsbesuch erwartet. Wir freuen uns auf euch und machen kein Sushi zu Sylvester :-)

  10. Thomas | 8/12/09

    @Kathrin: Ja, war schon etwas komisch, gebe ich ja zu. Aber du hattest mir die Freude ja schon noch eine Minute laenger goennen koennen. Du hast wirklich keine Sekunde verschwendet um dem ganzen Laden mitzuteilen, dass ICH nun mal ueberhaupt nichts fuer die guten Apple Produkte kann.. Danke! =)

  11. Thomas | 8/12/09

    @Kerstin: Naja, allzu “genau” darf’s halt nicht sein. Ein ziemlich nichts sagendes “Software Engineer” steht auf der Karte. Weder das Projekt an dem ich arbeite, noch die Gruppe in der ich bin, noch meine genaue Position, darf erwaehnt werden. Verrueckt!

  12. eva | 14/12/09

    Ich muss ja wohl nicht nochmal extra schreiben, dass ich sowieso nur noch ehrfürchtig bin.
    Wir laden euch übrigens in Köln zünftigg ins Brauhaus ein – also auch bei uns von Sushi keine Spur!

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