Ab auf die Schulbank!

Jetzt ist offiziell! Ab Januar werde ich wieder zur Uni gehen!

Die Idee dazu gibt es ja eigentlich schon sehr lange, aber ich habe etwas gebraucht, um die richtige Uni zu finden und den Bewerbungsprozess hinter mich zu bringen. Anders als in Deutschland schreibt man sich nicht einfach ein, sondern muss Tests absolvieren, Aufsaetze schreiben, Empfehlungsbriefe beschaffen und in diesem Fall fuer das Vorstellungssgespraech eine Idee fuer ein zukuenftiges Unternehmen entwickeln. Aber dazu spaeter mehr!

Erstmal moechte ich euch verraten, fuer welches Studium ich mich entschieden habe. Anfang des letzten Jahres habe ich mehr und mehr Leute getroffen, die einen MBA (Master of Business Administration) haben und nicht wie eigentlich vorgesehen in Unternehmen arbeiten, sondern fuer non-profit Organisationen. Die Idee, die dahinter steckt ist simpel: Fast alles was man braucht, um ein Unternehmen erfolgreich zu leiten, braucht man auch um eine non-profit Organisation zu fuehren. Das klingt spannend dachte ich mir, und habe mir daraufhin mehrere Unis (natuerlich alle in und um San Francisco herum) angesehen und mich gleichzeitig in die Vorbereitungen fuer den ersten Test gestuerzt.

Leider muss man, um an einer Business School in den USA studieren zu koennen, den GMAT machen. Einen etwa vierstuendigen Test, bei dem man Aufsaetze schreibt und gaaaaaanz fiese mathematische und sprachliche Aufgaben loesen muss. (Hier findet ihr Beispielfragen.) Mein erster Test ist auch gleich ziemlich in die Hose gegangen, aber das ist keine Schande, die Mehrzahl der Leute schreibt ihn zwei oder dreimal. Mein zweiter Versuch war dann auch schon besser.

Als naechstes brauchte ich sogenannte Recommendation Letter (Empfehlungsschreiben) von Freunden und Kollegen. Darin muessen sie mich und meine Faehigkeiten loben und meine Eignung fuer eine Business School bestaetigen. Zum Glueck habe ich drei Leute gefunden, die diesen Job uebernommen haben!

Nachdem ich mich im Sommer dann endlich fuer eine Uni entschieden hatte, wurde ich im Herbst zu einem Vorstellungsgespraech eingeladen. Dafuer musste ich meine eigene Idee fuer eine Organisation entwickeln und dank Thomas hatte ich eine sehr schoene Power Point Praesentation (und eine super Idee)!

Danach musste ich dann meine Aufsaetze schreiben und Fragen beantworten wie: Warum moechtest du zur Business School? Was sind deine Karriereziele? Was moechtest du in deiner Zeit an der Uni lernen, wie willst du dich einbringen und was koennen andere von dir lernen. Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe meine Aufsatz mit Helmut Kohl begonnen:-)

Die groesste Herausforderung (neben dem GMAT) war es aber, Unterlagen von meiner ehemaligen Uni in Muenster zu bekommen. Amerikanische Unis verlangen fuer die Bewerbung ein Transcript of Records. Darauf sind alle Kurse und Scheine eingetragen mit den entsprechenden Creditpoints. In Deutschland entwickelt sich zwar langsam ein aehnliches System, aber als ich studiert habe, hat jedes Institut Scheine und Punkte vergeben wie es Lust hatte. Ein Institut konnte Leistungsnachweise gar nicht mehr finden. Es hat mich Wochen und sehr viele Nerven gekostet alles zusammenzutragen. Das hat der amerikanischen Uni dennoch nicht gereicht und ich musste eine Evaluierungsagentur beauftragen, die fuer 300 $ meine Leistungen mit dem amerikanischen System verglichen hat und bestaetigt, dass mein Abschluss gleichwertig zu einem Master an einer amerikanischen Uni ist. Frechheit!

Am letzten Donnerstag war dann aber klar, dass sich alle Muehen ausgezahlt haben und ich ab Januar an der Presidio School of Management studieren darf. Mir hat die Schule besonders gut gefallen, weil sie einen Schwerpunkt in sustainable management hat, weil sie mitten in San Francisco liegt und weil ein grosser Teil des Lernens online stattfindet und man damit sehr flexibel ist, wenn es wieder nach Deutschland gehen sollte.

Tags: GMAT, MBA, Presidio School of Management