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Trennungen

7. October von Thomas | Einsortiert unter Freunde.

Nicht nur, dass sich die Wohnung leert, auch häufen sich die Verabschiedungen von Familie und Freunden. Ein komisches Gefühl – vor allem, da ich diese Art Abschiedsgefühl bis vor einigen Tagen ganz gut verdrängt hatte. Aber dann standen Kathrin und ich bei Eva & Tobi in der Tür und mir wurde schlagartig klar, dass ich zumindest vier der Gäste so schnell nicht wiedersehen werde!

Denn es wird mindestens drei bis vier Monate dauern, bis man überhaupt jemanden aus seinem alten Freundeskreis wieder live erleben wird. Klingt vielleicht blöd, aber es war mir einfach nicht bewusst.. Bis jetzt war es halt doch immer noch “etwas hin” und man wusste, dass man sich eh’ nochmal sieht! Letztes Wochenende war das dann plötzlich nicht mehr so.

Denn schon einen Tag später haben wir auch meine Mutter zum letzten Mal vor unserem Flug in die USA gesehen und obwohl der Abschied kurz und schmerzlos geplant war, ist für mich nur das “kurz” in Erfüllung gegangen.

Kathrin und ich haben uns auf der Rückfahrt lange darüber unterhalten, warum uns diese Abschiede so traurig machen, denn immerhin wohne ich schon seit zwölf Jahren nicht mehr in der Nähe meiner Mutter. Dazu kommt auch – ich muss es zu meiner Schande gestehen – dass es in diesen zwölf Jahren nicht ungewöhnlich war sich für mehrere Monate oder gar ein halbes Jahr nicht zu sehen. Und auch mit Eva & Tobi haben wir uns (leider) in der letzten Zeit recht selten getroffen. Höchstwahrscheinlich macht mich einfach traurig, nicht einmal mehr die Option zu haben am Wochenende bei meiner Mutter vorbei zu schauen – auch wenn ich diese Möglichkeit in der Vergangenheit viel zu selten in Anspruch genommen habe.

Aber es ist noch etwas anderes: dieses sehr ungute – aber stetig vorhandene – Gefühl, dass man nicht mehr innerhalb weniger Stunden bei Freunden und Familie sein kann, sondern dass es (im Notfall) einen Tag dauern dürfte den Flug zu organisieren und die 9000 Kilometer zurückzulegen.

Wir hoffen wirklich sehr, dass dieser Notfall nicht eintreten wird!

3 Antworten to “Trennungen”

  1. Mami | 8/10/08

    Na, na, na! Ich würde mal sagen, das ist normal. Gott sei Dank seid ihr auch traurig, es wäre doch schlimm, wenn nur die “Zurück-Gebliebenen” Kummer hätten, und ihr fliegt ohne Probleme davon. Wo kämen wir denn da hin… Ich glaube, dass die Situation eher schmerzhaft ist, weil sie einen Lebensabschnitt unwiederbringlich BEENDET. So etwas rührt- zumindest mich – immer zu Tränen. In dem Moment erinnert man sich an alles, was man im Lauf der Zeit zusammen erlebt hat, und das ist nun doch eine ganze Menge. Aber die Sache ist ja nicht hoffnungslos, es wird neue gemeinsame Erlebnisse geben. Seid so gut, und bereitet schon mal alles vor, damit wir schöne Ferien bei euch verbringen können!!!!

  2. Thomas | 8/10/08

    Fast hätte ich gesagt, dass Gedanken über den unwiedebringlich beendeten Lebensabschnitt derzeit kaum eine Rolle spielen. Aber nach etwas mehr “nachdenken” stimme ich dir doch zu, denn das traurige Gefühl – dass man weg von Freunden und Familie ist – spiegelt ja indirekt auch wieder, dass man ebenso weg von seinem alten Leben sein wird.

  3. Carmen | 28/10/08

    Das zu lesen ist so traurig, dass ich direkt mal mit einer großen Träne im Auge vorm PC sitze. Merkwürdigerweise fange ich persönlich an die Leute mehr zu vermissen je weiter sie weg sind….und San Francisco ist verdammt weit weg…
    Bin leider gerade bei der Arbeit und darum auch schon wieder weg.
    Ganz lieben Gruß

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