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Autokauf: der Samstag

25. November von Kathrin | Einsortiert unter Freunde.

Am letzten Wochenende haben wir den Automarkt in und um San Francisco kennengelernt. Man sollte denken aufgrund der sehr angespannten ökonomischen Lage ist jetzt ein idealer Zeitpunkt, um ein Auto zu kaufen. Wir hatten uns schon darauf eingestellt, dass wir viel Zeit mitbringen und uns auf eine Reihe von interessanten Gesprächspartnern und deren Verkaufstaktiken einlassen müssen. Trotzdem haben es die Autoverkäufer geschafft uns zu überraschen (selten positiv) und unsere Nerven zu strapazieren.

Aber der Reihe nach: Am Samstag starteten wir in San Francisco mit einem Chevrolet-Händler. Mark, der Autoverkäufer, bespaßte uns gleich mit seinen paar deutschen Brocken und begann seine Freunde in Deutschland aufzuzählen. Wir hatten uns bereits an den Trucks und Limousinen vorbeigeschlichen zum Modell “Small, affordable car”. Mark kannte zwar die Daten des Auto nicht, wußte aber das sie zur Zeit drei Autos dieses Modells haben und wir uns über den Preis schon einig werden. Und schwupps saßen wir im Auto und fuhren mit Mark um den Block. Da er die Daten immer noch nicht hatte, erzählte er uns, wo er heute das Mittagessen geholt hat und wo es tolle Restaurants gibt, dass sein Sohn studiert und dass es den Safeway-Supermarkt auch in Deutschland gibt, zumindest aber in den 70er Jahren dort gab. Aha! Um nochmal auf das Auto zurückzukommen… Jetzt durfte Thomas fahren und sich selbst ein Bild machen. Zurück in der Garage, wollten wir gerne eine Brochüre über das Auto haben, damit wir es mit den anderen Kandidaten vergleichen können. Obwohl Mark den ganzen Laden abgesucht hat, hat er nur eine Broschüre über das Sicherheitspaket gefunden. Ok, nehmen wir halt die. Während er uns seine Businesskarte gibt, wiederholt er noch 3-5 mal, dass wir uns über den Preis schon einig werden. Ist da etwa Verzweifelung zu hören!?

Ab zum nächsten Händler! Aber für Toyota scheinen wir nicht interessant zu sein, niemand beachtet uns und erst nach einiger Zeit fragt uns eine junge Frau schüchtern, ob sie uns helfen kann. Wir stellen unsere üblichen Fragen, aber die gute Frau kann nur wenige beantworten. Als wir über die Größe der Kofferraums meckern, fällt ihr auch nicht viel ein. Wir haben nicht den Eindruck, dass uns hier jemand ein Auto verkaufen möchte. Wenigstens kann sie uns eine Broschüre in die Hand drücken.

Der nächste Verkäufer auf den wir treffen ist ein etwa 20jähriger Junge in einem zu großen blauen Hemd (sind wir für die richtigen Verkäufer nicht interessant??). Er bittet uns Platz zu nehmen und rutscht aufgeregt auf seinem Stuhl hin und her, als er seinen Computermonitor zu uns dreht und eine Power-Point-Präsentation startet. “Ford is clear, honest and different“, liest er uns vor. Thomas und ich müssen leider anfangen zu lachen und fühlen uns etwas schlecht, weil sich der Junge so viel Mühe gibt, aber wir uns doch veralbert vorkommen. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht lassen wir die restlichen 9 Folien über uns ergehen. Dann holt er einen Zettel raus und beginnt uns die üblichen Fragen zu stellen. Nicht gerade “different”. Wir antworten artig und werden langsam etwas ungeduldig. Als er auch noch einen Fragebogen zu unserem finanziellen Background aus der Schublade zieht, reicht es uns. Vorsichtig versucht Thomas ihm klar zu machen, dass wir gerne erstmal ein Auto sehen wollen, bevor wir weiter sprechen: “Maybe we are not different, but we would like to see a car first.” Das bringt den armen Kerl total durcheinander und er läuft mit unseren Angaben zu seinem Manager. Nach einiger Zeit können sie uns dann ein Auto präsentieren (aufgrund des Platzmangels in der Stadt, stehen die Autos nicht auf dem Hof, sondern im 4. oder 5. Stock und müssen mit einem Aufzug heruntergefahren werden), aber das Modell gefällt uns nicht und mit dem Versprechen nächste Woche mit etwas mehr Zeit wieder zu kommen, jaja bestimmt, laufen wir weg.

Das reichte uns auch erstmal, mit etwas Frust ging es nach Hause. Da ahnten wir noch nicht, dass wir morgen auf quietschige, bulgarische Autoexperten treffen und uns Geschichten über junge Ägypterinnen anhören müssen, die nicht arbeiten aber einen Lamborghini fahren wollen.

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3 Antworten to “Autokauf: der Samstag”

  1. Eva | 25/11/08

    Wo bleibt “Autokauf die zweite”?
    BTW: Warum kauft ihr eigentlich keinen gebrauchten?
    Rentiert sich nicht?

    (kleines Rätsel: im letzten Satz hat sich – passend zum Schnee in Deutschland – ein Tier versteckt, das traditionell mit Weihnachten in Verbindung gebracht wird. Welches ist es? Finde es und gewinne ein …. Auto?….)

    HoHoHo….

  2. Kathrin | 25/11/08

    Mmh?…Schneehase? Nee, kann nicht sein. Vielleicht…Rentier!?- Den Preis bitte an die unter Kontakt angegebene Adresse senden!

    Zum Auto: Kleine Gebrauchtwagen gibt es kaum und sie sind dann verhältnismäßig teuer. Einen gebrauchten Truck allerdings bekommt man zur Zeit hinterhergeworfen.

  3. Unser neues Auto | 15/12/08

    [...] hatte ja schon vor einigen Tagen von unserem ersten Anlauf diesbezüglich geschrieben. Eigentlich sollten noch weitere Berichte folgen, aber schnell wurde uns klar, dass wir [...]

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