Von Hunden und Häppchen

Seit einigen Wochen nun schon durchstöbere ich die Bay Area nach potenziellen Arbeitgebern. Aber das gestaltet sich gar nicht so einfach. Vor allem ist es nicht mal einfach so schnell gemacht, da es sehr viele (politische-) Bildungsorganisationen, Institute, Stiftungen, Vereine, Museen, Kooperationen, Consultans etc. gibt. Ein wirklich weites – ja nahezu schon unüberschaubares – Feld!

Ich hab bisher nur einen winzig kleinen Einblick bekommen, aber es scheint so, dass es neben dem staatlichen Schulsystem und der staatlichen Lehrerausbildung eine Parallelwelt gibt, die Schüler und Lehrer (vor allem in sog. Problembezirken) ein zweites Mal ausbildet. Diese Organisationen finanzieren sich hauptsächlich aus Spenden und haben immer mindestens einen hauptberuflichen Fundraiser, der die Mittel eintreibt. Große Unternehmen stehen fast immer auf der “Donors List”.

Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll: Einerseits besetzten die Organisationen wichtige Felder und machen eine wichtige Arbeit, aber andererseits sollte man vielleicht die Mittel (Spenden fließen ja reichlich) ins vorhandene Bildungssystem stecken – schreibt jemand aus einem PISA-Verliererland ;) ..

Nun gut, bei meiner Suche bin ich aber auch auf einige Highlights gestoßen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte:

Beim ersten “Fall” hab ich mich gefragt, ob es für jedes Problem, mit dem ein Teenager konfrontiert werden kann, eine Organisation geben muss. Ich kann gut verstehen, dass jedes Mädchen “Prom-Queen” (High-School-Abschlussballkönigin) werden möchte, aber braucht man wirklich einen Verein, der “prom-dresses and accessories” kostenlos anbietet? Das “Princess-Project” kümmert sich jedenfalls um diese spezielle Zielgruppe.

Den nächsten Klops hab ich diese Woche auf einer kleinen Jobbörse kennengelernt. Die engagierten Damen bezeichnen sich selbst als “menstrual health advocates”. Sie wollen der Gesellschaft ein positives Bild des Menstruationszyklus vermitteln. Mir war nicht klar, dass es so schlecht bestellt ist um diesen Aspekt unserer Weiblichkeit.

Sehr putzig und absolut unterstützenswert ist der Verein “Muttville… because every dog deserves a happy ending”. Die Mitglieder des Vereins haben sie auf die Senioren unter den Hunden spezialisiert und suchen für alte, verlassene Hunde ein neues zu Hause. Besonders süß fand ich das Logo der Organisation:

In dieser Woche fand dann auch noch die Eröffnung des deutschen Filmfestivals “Berlin and Beyond” statt. Ich dachte, die Opening-Party wäre eine gute Gelegenheit Kontakte zu knüpfen und hab deshalb die recht teuren Karten gekauft.  Leider war die “Party” ein einziger Kampf am ziemlich mittelmäßigen Buffet, so dass man kaum ins Gespräch kommen konnte. Als Eröffnungsfilm gab es  “Kirschblüten”. Ein etwas verstörender und ziemlich trauriger Doris-Dörrie-Film mit Elmar Wepper und Hannelore Elsner (die den Film persönlich und ziemlich aufgekratzt vorgestellt hat). Wirklich schön war der Veranstaltungsort; das Ganze hat im ehrwürdigen Castro-Theater stattgefunden!

In der nächsten Woche steht natürlich die von allen sehnsüchtig erwartete Inauguration von Obama an, das Chinese New Year muss gefeiert werden und eine Einladung zu einem Carreer Opportunity Meeting mit Häppchen hab ich auch – ach ja und natürlich die Wahl in Hessen….

Also: Stay tuned!

Tags: Arbeit, Castro-Theater, Filmfestival, Organisationen