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Das “Craigslist Boot Camp”

22. June von Kathrin | Einsortiert unter Arbeit.

Hä? Was ist denn das?

Das hab ich mich auch gefragt, als ich zum erstenmal davon gelesen habe. Klingt seltsam und irgendwie militärisch oder zumindest sehr anstrengend. Und das war es auch, obwohl es mit Drill oder Sport nichts zu tun hat.  Ich glaube, in früheren Artikeln habe ich bereits darüber geschrieben, dass es in der Bay Area hunderte (vielleicht auch tausende) von non-profit Organisationen, Stiftungen und Vereine gibt. Nach New York ist das hier wohl die größte Ansammlung. Und um diese NGO’s herum haben sich wiederum hunderte von Weiterbildungsorganisationen, Versicherungsanbieter, Universitäten und Colleges gebildet, die das Personal ausbilden oder absichern. Dazu kommt noch eine wachsende Zahl von Unternehmen, die sich immer mehr dem Konzept der corporate social responsibiltiy verschreiben.

Einige unserer Besucher und Blogleser haben vielleicht auch schon der Craigslist gehört. Das istso eine Art schwarzes Brett im Internet mit Jobangeboten, Wohnungs- und sonstigen Kleinanzeigen. Der Gründer dieser Liste, Craig Newmark, hat um seine Website herum eine Stiftung gegründet (was auch sonst). Und einmal im Jahr trifft sich sozusagen das “Who is Who” der Szene zum Bootcamp, um die eigene Arbeit vorzustellen und aktuelle Trends zu diskutieren. Da darf ich natürlich fehlen!

Zum Glück hatten noch zwei Freundinnen, Iris und Jen, Lust mitzukommen und so ging es am Samstag um 7:30 Uhr auf in die East Bay. In diesem Jahr hat nämlich die Universität Berkeley ihren Campus zur Verfügung gestellt. Nach der Registrierung und einem leckerem Frühstück startete die erste von drei Workshop-Sessions (es liefen je vier Programme parallel). Ich hatte mich für einen Workshop zum Community Organizing entschieden. Ed, ein ehemaliger City Manager aus Redwood, hat unter dem Titel “Can we build cities without building communities?” einen spannenden Vortrag gehalten, wie Städte aus ihren Einwohnern aktive Bürger machen können. Leider passierte im Question-and-Answer-Teil dann was oft auf solchen Veranstaltungen passiert: Anstatt dass Fragen gestellt werden, nutzen einige die Gelegenheit, um minutenlang über sich selbst oder die eigenen Probleme zu sprechen. Auf deutschen Konferenzen kann man sich darauf verlassen, dass jemand von hinten plärrt: “Eine Frage bitte!”, aber dafür sind die Amis zu freundlich. Deshalb hab ich mich davon geschlichen, um mir die Austellungsstände der Organisationen anzusehen und Business-cards einzusammeln.

Zum Mittagessen war eine  Keynote vorgesehen, also eigentlich eine inspirierende kurze Rede, von Randie Zuckerberg von Facebook. Das endete aber leider in einer wirren und absolut unkritischen Werbeveranstaltung.

Danach ging es in die zweite Workshop-Session und für mich zu einem Vortrag über Volunteer-Management. Die beiden Redner waren sehr gut und habe viele Tipps gegeben. Auch in der dritten Workshop-Runde hatte ich Glück mit meiner Veranstaltung. Es ging um die Nutzungsmögichkeiten von sozialen Netzwerken und Medien (Twitter, MySpace, Faceboo, Wikis, Mapping, Groupware….) für die Arbeit in non-profit Organisationen. Auch hier haben sich die Redner viel Mühe gegeben, trotzdem kam zwischen tagging und bookmarking, widgets und badgets kurz Verwirrung auf.

Danach war ich aber auch völlig erledigt und Jen und Iris ging es nicht viel anders. Leider waren sie nicht so zufrieden mit ihren Veranstaltungen. Unter dem Titel “Do I really want to start a Non-Profit or do I just need some chocolate?” schimpfte eine ältere Dame auf alles und jeden und hat scharf davor gewarnt zu diesem Zeitpunkt eine eigene Organisation zu gründen – nicht ganz das was das Publikum hören wollte.

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1 Antwort to “Das “Craigslist Boot Camp””

  1. Eva | 22/06/09

    Ich finde es nach wie vor faszinierend, dass Du das alles verstehst.
    Ich meine jetzt nicht von deiner Auffassungsgabe her, sondern sprachlich. Das sind doch sehr spezielle Themen, in denen sicher sehr spezielles, fachlich bezogenes Englisch gesprochen wird.
    das nachzuvollziehen – klasse Sache!
    Also noch mal: Klasse Tante Kathrin!

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