Hello Treehugger

Am letzten Wochenende startete mein Studium mit einer zweitägigen Student Orientation! Das klang erstmal nach einer Menge Zeit zum Kennenlernen der anderen Studenten – was will man schon zwei Tage besprechen, dachte ich mir – aber tatsächlich war das Programm ziemlich voll gepackt und die zwei Tage waren fast zu wenig.

Am Samstag Morgen pünktlich um 9 Uhr haben sich alle neuen Studenten im Presidio Officers Club getroffen (neben der Mission Dolores das älteste Gebäude in San Francisco). Und nach einem leckeren Frühstück startete das Programm mit einer Vorstellungsrunde. Zuerst haben sich die Angestellten der Presidio School vorgestellt (ja, die kommen extra an einem Wochenende, um uns zu begrüssen und sich und ihren Arbeitsbereich vorzustellen) und danach waren die Studenten an der Reihe. Insgesamt ein nettes Trüppchen von etwa 55 Leuten. Ich hatte ja schon erwähnt, dass die Schule einen Schwerpunkt auf Sustainable Management legt und das ist natürlich sehr interessant für Leute, die man in Deutschland als Umweltaktivisten bezeichnet (okay, der Begriff ist wohl eher aus den 80er Jahren, aber mir fällt kein anderer ein). Hier gibt es, wie ich finde, eine viel schönere Bezeichnung: treehugger! Wörtlich übersetzt: Leute die Bäume umarmen und drücken. Gemeint sind aber eben Menschen, die sich sehr für den Schutz der Umwelt interessieren und einsetzen.

Ein Teil unserer Klasse besteht also aus Leuten, die schon sehr aktiv im Umweltbereich sind, viele andere, wie ich, haben sich damit aber noch nicht so intensiv befasst und kommen aus sehr unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Das Durchschnittsalter würde ich mal auf 33 schätzen und ca. 65% der Studenten sind weiblich. Ich bin die einzige Nichtamerikanerin.

Nach der Begrüssung wurden wir in Study groups eingeteilt. Die Studenten sollen in kleinen Gruppen lernen und sich gegenseitig unterstüzten. Ich bin in einer Gruppe mit 4 weiteren Frauen – alle aus San Francisco. Vor der Veranstaltung haben wir einen Fragebogen ausgefüllt, der uns helfen soll zu erkennen, welcher Lerntyp wir sind. Ich bin z.B. eher visuell und aktiv, dafuer aber nicht sehr reflektiv. Andere Lerntypen in meiner Gruppen sollen mir helfen meine Schwächen auszugleichen (und ich ihre). Mal sehen, ob wir das hinbekommen. Bisher haben wir nicht mal einen gemeinsamen Termin gefunden an dem wir uns treffen können:-)

Am Abend fand dann ein kleiner Empfang statt zu dem auch einige der Professoren gekommen sind. Danach ging es endlich nach Hause und dort wartete nicht nur Thomas, sondern auch John. Ein Freund von uns, der seinen Job gekuendigt hat und leider etwas zu früh sein Apartment, so dass er noch eine Woche in San Francisco überbrücken muss. Deshalb haben wir bis Samstag einen Mitbewohner!

Am Sonntag haben sich dann noch mehr Leute der Presidio School vorgestellt und uns wurde (nochmal) der Aufbau des Studiums erläutert, das Suchsystem verschiedener Büchereien vorgestellt, die neuen Räumlichkeiten gezeigt, das Presidio Network (sozusagen das Intranet der Schule) erklärt, usw….

Danach waren wir alle natürlich ziemlich voll mit Informationen, aber ich hatte ein gutes Gefuehl. Das Team hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und war sehr gut vorbereitet. Die Professoren und Studenten scheinen sehr nett zu sein und das Programm erscheint mir (immer noch) durchdacht und sinnvoll.

Am Montag hab ich mir dann die ersten Bücher besorgt (die Liste ist ziemlich lang) und angefangen zu lesen. Und am nächsten Donnerstag beginnt die erste Residency. Gemeint ist damit der Unterrichtsblock, der einmal im Monat von Donnerstag bis Sonntag stattfindet. Ich bin gespannt!

Tags: Presido School, Umwelt